Immobilien
20. Oktober 2025

Family Offices bevorzugen Direktinvestments in Immobilien

Die beliebteste Nutzungsart ist Wohnen. Und die Objekte befinden sich überwiegend in Deutschland.

Das Vermögen von Family Offices wird dominiert von Immobilien. Im Durchschnitt entfallen über die Hälfte ihres Nettovermögens – 56,5 Prozent – auf Immobilien. Das geht aus dem neuen Family Office Real Estate Report 2025 von Kingstone Real Estate hervor. Im Rahmen der Umfrage des Investmentmanagers wurden 32 Family Offices aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Immobilieninvestment-Strategien befragt.

Die zweitwichtigste Asset-Klasse sind demnach Aktien mit einem Anteil von 19,4 Prozent. Alle anderen Anlageklassen wie Cash oder Anleihen seien deutlich niedriger gewichtet. „Family Offices investieren grundlegend anders als klassische institutionelle Investoren, die deutlich niedrigere Immobilienquoten aufweisen. Das deckt sich auch mit unseren Gesprächen in der Praxis“, kommentiert Dr. Tim Schomberg, CEO und Co-Founder von Kingstone Real Estate.

Family Offices investieren direkt

Family Offices investieren überwiegend direkt in Immobilien, statt beispielsweise über Fondsstrukturen. 81,4 Prozent des Immobilienvermögens der Befragten sind direkte Investments. Daneben sind noch Joint Ventures mit einem weiteren Family Office (59,4 Prozent der Befragten) oder Club Deals (40,6 Prozent der Befragten) beliebt. Wenig gefragt seien dagegen Investments in Spezialfonds mit anderen institutionellen Investoren.

Bei den im Portfolio vorhandenen Nutzungsarten sei Wohnen am beliebtesten. 37,5 Prozent des Immobilienvermögens seien im Durchschnitt in diese Nutzungsart investiert. Es folgen Büros mit 25,0 Prozent, Wohn- und Geschäftshäuser mit 12,8 Prozent und Einzelhandel mit 6,3 Prozent. „Interessant ist, dass auf Erneuerbare Energien nur 1,8 Prozent entfallen. Hier hätten wir mehr erwartet“, erklärt Tim Schomberg.

Philipp Schomberg, Co-Founder und Partner bei Kingstone Real Estate und verantwortlich für die internationalen Investments des Hauses, fügt an: „Auffällig ist des Weiteren die hohe Deutschland-Allokation der Immobilienportfolios der Befragten. Im Durchschnitt liegen 88,3 Prozent des Portfolios in Deutschland.“ 5,9 Prozent liegen in Europa (ohne Deutschland) und weitere 5,4 Prozent in den USA beziehungsweise Nordamerika. Oft sei diese Allokation historisch gewachsen, so Philipp Schomberg.

Die Mehrheit will den Bestand aufstocken

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer will ihre Immobilien-Exposures weiter ausbauen. Bei 50 Prozent der Befragten soll das Immobilienvermögen in den kommenden zwölf Monaten leicht wachsen (Zunahme zwischen 0,0 und 10,0 Prozent), bei 9,4 Prozent soll es stark wachsen (Zunahme um mehr als 10 Prozent). Ein weiteres Viertel will die Quote den Angaben zufolge konstant halten. 15,7 Prozent der Akteure wollen die Quote entweder leicht (bis zehn Prozent) oder stark (mehr als zehn Prozent) reduzieren.

Welche Nutzungsarten stehen in den kommenden zwölf Monaten im Fokus? „Das Bild ist ganz klar: Es steht vor allem Wohnen Deutschland im Fokus“, so Tim Schomberg. Wohnen Deutschland Bestand und Wohnen Deutschland Neubau stünden bei 60 beziehungsweise 50 Prozent der Befragten in den kommenden zwölf Monaten auf der Einkaufsliste.

Die Umfrage wurde vom 25. August bis 23. September 2025 durchgeführt. Insgesamt nahmen 32 Family Offices daran teil. 43,8 Prozent der Befragten verwalten ein Nettovermögen von mehr als 500 Millionen Euro, weitere 12,5 Prozent verwalten zwischen 100 und 500 Millionen Euro.

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