Traditionelle Anlagen
12. November 2025

Üppige Dividenden in Q3

Capital Group: Seit vier Jahren immer neue Höchststände. Finanzsektor schüttet besonders viel aus.

Was viele Investoren nachts wach hält ist die Gewinnentwicklung der Mag7-Aktien. Mittlerweile dürften sie besser schlafen können. Auch wenn die Zahlen des Schwergewichts Nvidia noch ausstehen, fällt die bisherige Q3-Bilanz positiv aus. „Für den gesamten S&P 500 beträgt das Gewinnwachstum im Jahresvergleich starke 13 Prozent, es ist das vierte Quartal mit zweistelligem Gewinnwachstum in Folge. Für die Mag7 liegt es mit knapp 30 Prozent auch nur unwesentlich unter dem Peak im zweiten Quartal“, kommentiert Dr. Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender Main-Sky Asset Management. „Damit hat das Wachstum der größten Unternehmen weitgehend mit dem Anstieg ihrer Marktkapitalisierung und der entsprechenden Indexgewichtung Schritt gehalten. Die Bewertungen unterstreichen dies. Denn letztlich liegt das Forward-P/E mit knapp 35 nicht weit vom Durchschnitt der vergangenen drei Jahre entfernt.“ Eine Blase sieht Schulte nicht: „Solange die Gewinndynamik nicht abrupt endet, wofür es derzeit keine Indikationen gibt, bildet sich keine Blase, die dementsprechend auch nicht platzen kann.“

Versicherer schütten viel aus

Aktienanleger, die statt der KI-Taube auf dem Dach lieber den Dividenden-Spatz in der Hand haben wollen, kommen aber ebenfalls auf ihre Kosten (und ihren Schlaf). Wie einer aktuellen Capital Group-Studie zu entnehmen ist, erreichen globale Dividenden in Q3 2025 einen Rekordwert von 519 Milliarden Dollar. Das bereinigte Wachstum zum Vorjahresquartal lag bei 6,1 Prozent. Zu dieser Entwicklung trug insbesondere der Finanzsektor und regional betrachtet Europa bei. „Das starke Wachstum der globalen Dividenden setzte sich auch im dritten Quartal 2025 fort“, kommentiert Christophe Braun, Equity Investment Director bei Capital Group. „Damit blieb die seit vier Jahren andauernde Serie immer neuer Höchststände ununterbrochen.“

Nahezu die Hälfte des globalen Dividendenanstiegs im dritten Quartal entfiel auf den Finanzsektor, dessen bereinigtes Dividendenwachstum 11,0 Prozent betrug – exakt doppelt so hoch wie der Durchschnitt der übrigen Sektoren (5,5 Prozent). Versicherer führten mit + 18,6 Prozent (18,0 Milliarden Dollar), gefolgt von Banken (+ 8,0 Prozent) und sonstigen Finanzdienstleistern (+ 16,1 Prozent). Von Januar bis September waren Banken, Finanzdienstleister und Versicherer die drei größten Treiber des globalen Anstiegs. Sie erhöhten ihre Dividenden um insgesamt 44 Milliarden Dollar. Weltweit haben 88 Prozent der Unternehmen im dritten Quartal ihre Dividenden erhöht oder stabil gehalten, wobei das Medianwachstum der Dividenden bei 5,7 Prozent lag.

In Europa trugen insbesondere Polen über eine Bank und ein Ölunternehmen sowie italienische und spanische Versorger zu höheren Ausschüttungen bei. Das Portal Onvista listet BNP Paribas, Intesa Sanpaolo, Eni, Nordea und Axa als die Top5 bezüglich der Dividendenrenditen im Eurostoxx 50. Diese liegen trotz der Kursanstiege zwischen 7,55 und 6,15 Prozent.

Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt positiv. Laut der Capital Group bleiben europäische Banken ein Lichtblick. Zudem dürfte Japan dürfte deutlich stärker zur Dividendenentwicklung beitragen als im dritten Quartal.

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