DBR übernimmt Pensionsverpflichtungen der Credit Suisse
Im Rahmen eines Pension Buy-out hat die UBS Pensionsverpflichtungen an die Deutsche Betriebsrenten-Holding übertragen. Dabei kamen Rentnergesellschaften zum Einsatz.
Die Deutsche Betriebsrenten-Holding (DBR), eine Konsolidierungsplattform für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen anderer Unternehmen, berichtet von einer weiteren Transaktion dieser Art. Nach eigenen Angaben übernimmt die DBR mit Sitz in Frankfurt am Main Pensionsverpflichtungen von zwei ehemaligen Credit-Suisse-Gesellschaften, die allerdings nicht näher benannt werden.
Im Rahmen eines Pension Buy-out hat die Schweizer Großbank UBS die entsprechenden Pensionsverpflichtungen „zur langfristigen Absicherung und Verwaltung“ an die DBR übertragen. Sie betrifft laut einem Medienbericht ehemalige Banker der Credit Suisse. 2023 hatte die UBS Group AG ihre in Schieflage geratene Kontrahentin übernommen.
Ausgliederung in Rentnergesellschaften
Die Übertragung sei durch eine Ausgliederung in speziell gegründete Rentnergesellschaften erfolgt. Deren einziger Zweck sei die Verwaltung und Erfüllung der Pensionsverpflichtungen. Im Zuge der Ausgliederung habe UBS die Pensionsverpflichtungen über ein Treuhandmodell (CTA) vollständig ausfinanziert.
Diese Transaktion ist laut DBR eine der größten Pensionsausgliederungen in Deutschland, die seit Jahresbeginn 2025 bekannt gegeben wurden. Laut dem „Handelsblatt“ soll sich das Volumen der transferierten Ansprüche auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen.
Die UBS wurde von Deloitte Consulting und Deloitte Legal beraten. Die DBR griff im Rahmen der Transaktion auf die Expertise von A&O Shearman und Neuburger & Partner zurück und wurde außerdem von Allianz Global Investors, Allianz Pension Consult und Allianz Treuhand unterstützt.
Leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen sind voller Risiken
Laut der DBR stellen leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen die meisten Konzerne immer noch vor große Herausforderungen, obwohl in den letzten 20 bis 30 Jahren bereits die meisten leistungsorientierten Versorgungspläne geschlossen und durch beitragsorientierte ersetzt wurden. Durch die Übertragung von Pensionszusagen auf Pensionsfonds, Unterstützungskassen und Pensionskassen oder den Aufbau von Planvermögen mittels Contractual Trust Arrangements (CTAs), wie sie in der Vergangenheit bereits an der Tagesordnung waren, konnte zwar der bilanzielle Ausweis und die steuerliche Behandlung von Pensionsverpflichtungen verbessert werden.
Eine endgültige rechtlich und wirtschaftlich befreiende Abgabe von Pensionsverpflichtungen und ihren Risiken wird damit aber nicht erreicht. Hier kommen Rentnergesellschaften und entsprechende Konsolidierungsplattformen ins Spiel, um einen vollständigen Risikotransfer zu ermöglichen.
Rentnergesellschaften ermöglichen vollständigen Risikotransfer
Eine Rentnergesellschaft ist eine Gesellschaft, zum Beispiel eine GmbH, deren einziger Zweck darin besteht, auf Basis einer angemessenen Finanzausstattung sämtliche Renten bei Fälligkeit zu zahlen. Somit ermöglicht die Rentnergesellschaft nach Einschätzung der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Deloitte einen vollständigen Risikotransfer der Pensionsverpflichtungen vom Trägerunternehmen auf den Käufer. Das unterscheidet sie von anderen sogenannten De-Risking-Modellen, bei denen das Finanzierungsrisiko ganz oder teilweise bei den Trägerunternehmen der betrieblichen Altersversorgung verbleibt.
Funding Solutions Deutschland, eine weitere Konsolidierungsplattform für die Übernahme von Pensionsverpflichtungen in der Bundesrepublik, hat Schroders erst kürzlich mit der Verwaltung der Vermögenswerte einer Rentnergesellschaft als externer Anlagemanager (Outsourced Chief Investment Officer, OCIO) mandatiert. Mehr darüber erfahren Sie hier.
Ebenfalls als Konsolidierungsplattform betätigt sich Vedra Pensions. Sie hatte im Oktober 2025 eine weitere Transaktion vermeldet. Nach eigenen Angaben hat die Vedra Pensions GmbH die deutschen Pensionsverbindlichkeiten der Hypo Real Estate Holding GmbH (HRE-Holding) in Höhe von circa 53 Millionen Euro übernommen. Dies sei im Wege eines Pension-Buyout geschehen, heißt es.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Pension Buyout | Rentnergesellschaft
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