Alternative Anlagen
1. Dezember 2025

Alternative Anlagen sind auch etwas für stärker regulierte Investoren

In den kommenden Jahren winkt bei alternativen Anlagen ein jährlicher Ertrag zwischen sieben und zwölf Prozent. Doch nicht jeder Investor kann die Risikoprämie nach Belieben einstreichen.

Alternative Investments verbessern die Eigenschaften von Multi-Asset-Portfolios – sowohl mit Blick auf die Rendite als auch auf das Risiko. Das gilt laut dem lesenswerten White Paper von Union Investment („Erträge sichern, Risiken reduzieren: Alternative Investments in der Strategischen Asset Allocation“) für Investoren mit hohen Freiheitsgraden ebenso wie für jene mit stärkeren Anlagerestriktionen.

Die Studie gibt einen Überblick über die wichtigsten Segmente im Bereich der alternativen Investments – was insbesondere für Neueinsteiger von Interesse sein dürfte – und zeigt, dass die entsprechenden Anlageklassen auch in den kommenden Jahren Rückenwind haben werden. Grund dafür ist nach Einschätzung der Autoren ein enorm gestiegener Kapitalbedarf sowie die Tatsache, dass sich Unternehmen vermehrt alternative Finanzierungsquellen jenseits der klassischen Banken suchen.

„Die Restrukturierung von Lieferketten, Investitionen in die Wettbewerbs- und Verteidigungsfähigkeit und der technologische Fortschritt sorgen für eine erheblich steigende Kapitalnachfrage. Alternative Investments können dieses Kapital liefern“, sagt Philipp Brugger, Senior Investment Advisor bei Union Investment und einer der Studienautoren.

Die Fondsgesellschaft erwartet, dass alternative Investments je nach Anlageklasse in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich einen jährlichen Ertrag zwischen sieben und fast zwölf Prozent erzielen werden. Die erwarteten Renditen liegen demnach deutlich über jenen von vergleichbaren liquiden Märkten.

Von Private Wealth bis hin zu hoch regulierten Kreditinstituten

Die Studienautoren haben in ihrem White Paper verschiedene Portfolios modelliert. Dabei kommt ein neues Bewertungs- und Optimierungsmodell zum Einsatz, das die spezifischen Merkmale von Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien abbilden soll.

Das Ergebnis: Für ein beispielhaftes Multi-Asset-Portfolio von Investoren mit moderaten regulatorischen Vorgaben wie etwa aus dem Private Wealth Management empfiehlt das Modell eine Allokation von fast 17 Prozent in alternativen Anlagen.

Genutzt wird dabei die komplette Bandbreite der analysierten Anlageklassen, inklusive Private Equity (Buyout und Venture Capital), Private Debt, Infrastruktur und Immobilien. Dieses Portfolio weist bei 5,5 Prozent erwarteter Jahresrendite eine Volatilität von 6,2 Prozent auf. „Alternative Investments sind ein zentraler Anker in Multi-Asset-Portfolios und sorgen für eine Verbesserung der Rendite-Risiko-Eigenschaften“, ordnet Philipp Brugger die Ergebnisse ein.

Doch auch stärker regulierte Anleger wie Kreditinstitute können alternative Investments sinnvoll in ihr Portfolio integrieren. Trotz strenger Vorgaben allokiert das Modell rund vier Prozent alternative Investments.

Dem Portfolio attestieren die Studienmacher attraktive Rendite-Risiko-Eigenschaften: Bei einer erwarteten Rendite von 4,6 Prozent hat es eine Volatilität von 4,7 Prozent. „Auch Banken sollten auf die positive Wirkung von alternativen Investments auf Portfolios setzen“, konstatiert Co-Studienautor Jens Gottsmann. Er ist Abteilungsleiter im Portfoliomanagement von Union Investment und verantwortlich für die Steuerung von Portfolios institutioneller Anleger.

Die Basics für Neueinsteiger

Alternative Anlagen bilden ein breites Spektrum unterschiedlicher Anlagen ab – eine abschließende Definition gibt es laut dem White Paper, das sie hier als PDF-Datei abrufen können, bisher nicht. Sie umfassen eine Vielzahl von Asset-Klassen wie Private Equity, Private Debt, Hedgefonds, reale Assets (wie etwa Infrastruktur, Immobilien und Rohstoffe) und Krypto-Assets mit jeweils einer Reihe von unterschiedlichen Sub-Asset-Klassen.

Grob lassen sich alternative Investments in zwei Gruppen einteilen: Die erste ist überwiegend illiquide, da sie an nicht öffentlichen (also privaten) Märkten gehandelt wird. Dazu zählt die private Finanzierung über Eigen- und Fremdkapital von Unternehmen (Private Equity, Private Debt) ebenso wie von Infrastruktur, Immobilien und Sachwerten wie Flugzeugen und Schiffen.

Die andere Gruppe, wie etwa Rohstoffe und Krypto-Assets, zeichnet sich laut Union Investment durch – in Abstufungen – eine höhere Liquidität aus und ist zumeist (auch) an öffentlichen Märkten handelbar. Die insgesamt sechs Autoren des White Paper konzentrieren sich vor allem auf die erste Gruppe, also den illiquiden Teil: Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien.

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