Immobilien
23. April 2012

Immobilienbranche startet Transparenzinitiativen

Der europäische Verband für nichtgelistete, institutionelle Immobilienfonds will mit einem neuen Branchenstandard den Informationsaustausch zwischen Investoren und Fondsmanagern verbessern. Der ZIA startet eine kostenfreie Datenbank zu Transaktionskosten.

Mehr Effizienz und Transparenz beim Informationsaustausch zwischen Investoren und Fondsmanagern. Das hat sich die Inrev, ein europäischer Verband für nichtgelistete, institutionelle Immobilienfonds, als Ziel gesteckt und ein Weißbuch über Standards zur Datenlieferung  veröffentlicht. Laut Inrev ist dies ein wichtiger Meilenstein und zugleich der Startschuss für eine dreimonatige Konsultationsphase. In dieser können Verbandsmitglieder ihr Feedback zu dem vorgeschlagenen Standard Data Delivery Sheet (SDDS) abgegeben. 
Entwickelt wurde das Papier, um der Branche ein Standardwerkzeug zum Sammeln und Teilen von wichtigen Fondsdaten, die alle Investoren abverlangen und weitgehend von allen Fonds genutzt werden können, an die Hand zu geben. Wie es hieß, soll durch dieses Papier das Level an maßgeschneiderten Reportings für spezifische Fonds reduziert werden, die Investoren oft von den Fondsmanagern einfordern. Zugleich weist die Inrev allerdings darauf hin, dass die SDDS nicht die bestehenden vierteljährlichen Reportings ersetzen sollen, die für Investoren eine unerlässliche Grundlage für Managementinformationen bleiben.  
Die aktuelle Version des SDDS wurde von einer Arbeitsgruppe der Inrev entwickelt und beruht auf dem Input einer großen Bandbreite an Mitgliedern. So seien zahlreiche Interviews mit verschiedenen Investoren geführt worden. Am Ende sind laut Inrev rund 80 Prozent der Fragen, die Investoren regelmäßig von ihren Fondsmanagern beantworten haben wollen, in das Papier eingeflossen.
       
Die Idee, auf der das SDDS basiert, stammt ursprünglich vom holländischen Pensionsfondsadministrator PGGM, der einen ähnlichen Standard für seinen internen Gebrauch entwickelt hatte. Der Asset Manager eines anderen niederländischen Pensionsfonds, nämlich APG, begrüßt die Initiative der Inrev. „Das Spannende an SDDS ist, dass es stark dazu beitragen wird, den Informationsaustausch einheitlicher zu machen. Wir bei APG sehen darin einen großen Schritt hin zu einer branchenweiten Initiative“, sagte Roland Mangelmans, Senior Portfoliomanager bei APG. Und weiter: „Ich denke, das Datenblatt wird in der Branche positiv angenommen, weil es einmal in einer IT-Plattform eingebettet ist, es Zeit und Aufwand, speziell für Fondsmanager spart.“ 
Dem Thema „Transparenz“ hat sich auch der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) verschrieben und einen entsprechenden Vorstoß auf dem deutschen Immobilienmarkt gestartet. Mit der ZIA-Datenbank stehen zukünftig Transaktionsdaten kostenfrei und für jeden zugänglich zur Verfügung. Den Startschuss geben laut ZIA zehn wichtige Player, darunter die Rreef, Allianz Real Estate und SEB. Projektpartner sind die auf Informations- und Datenaufbereitung spezialisierten Branchengrößen Thomas Daily und Bulwiengesa. Die Datenbak wird am 3. Mai online gehen. 
portfolio institutionell newsflash 23.04.2012/kbe
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