Allianz investiert in Hyperscaler
Der Investmentchef der Allianz-Gruppe berichtet von einer wachsenden Investitionslücke im Infrastrukturbereich. Diese zu schließen, „ist Teil unserer Mission als langfristiger Investor“.
Allianz Capital Partners hat im Namen der Allianz-Versicherungsgesellschaften und des Allianz European Infrastructure Fund II eine Minderheitsbeteiligung an der Yondr Group erworben. Yondr ist ein weltweit tätiger Entwickler, Eigentümer und Betreiber von Hyperscale-Rechenzentren, wie der Asset Manager der Allianz-Gruppe für alternative Kapitalbeteiligungen nun mitteilte. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet. Hauptsitz ist London.
Yondr verfüge über Rechenzentren in Schlüsselmärkten wie Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, den USA und Kanada und sei ein wichtiger Akteur in dem Bereich. Die Kapazität wird mit über 420 Megawatt angegeben. Das Unternehmen verfüge über zusätzliche Flächen, um künftig mehr als ein Gigawatt Kapazität „unterstützen zu können“, heißt es.
Hyperscaler sind sehr große Rechenzentren. Sie zeichnen sich durch besondere Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit aus. Sie umfassen meist über 5.000 Server.
Energiewende und digitale Transformation
Der Investmentchef der Allianz-Gruppe, Ludovic Subran, berichtet von einer wachsenden Investitionslücke im Infrastrukturbereich. Diese zu schließen, „ist Teil unserer Mission als langfristiger Investor“.
Energiewende und digitale Transformation seien Säulen von Infrastrukturinvestitionen, die zur Modernisierung unserer Gesellschaft und zur Förderung von Wachstum und Widerstandsfähigkeit erforderlich seien, sagt Subran. „Durch gezielte Investitionen, wie in Yondr, zusammen mit exzellenten Partnern ermöglichen wir unseren Kunden, an den strukturellen Wachstumstrends, die die Wirtschaft von morgen prägen, teilzuhaben und diese zu unterstützen.“
Seit 2018 ist Allianz Capital Partners Teil des Vermögensverwalters Allianz Global Investors. Dieser arbeitet mit dem auf alternative Anlagen spezialisierten Asset Manager Digital Bridge zusammen. Sie investieren mit dem kanadischen Pensionsanleger La Caisse (ehemals CDPQ) in Yondr.
Der eingangs erwähnte Allianz European Infrastructure Fund II wurde im Dezember 2021 aufgelegt. Er ermöglicht es institutionellen Anlegern, gemeinsam mit der Allianz in Infrastrukturaktien zu investieren, wie es damals hieß.
Eine Säule für die digitale Transformation
Nach Einschätzung von Joerg Spanier steigt in einer zunehmend digitalen und von Künstlicher Intelligenz getriebenen Welt die Nachfrage nach leistungsstarker, energieeffizienter Infrastruktur in beispiellosem Tempo. „Rechenzentren spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser digitalen Transformation“, so der Co-Chef im Bereich Direct Infrastructure Equity Munich bei Allianz Global Investors. „Wir sind stolz, diese mit unserer Investition in Yondr zu unterstützen. Mit unserer Plattform, die nun Glasfasernetze, Mobilfunkmasten und Rechenzentren umfasst, bauen wir das digitale Rückgrat der Zukunft und bieten unseren Investoren gleichzeitig attraktive Renditen.“
Schon seit einigen Jahren betreibt Google im Norden von Schweden ein Rechenzentrum, das mit Energie aus einem Windpark der Allianz versorgt wird. Die Meag wiederum berichtete im vierten Quartal 2023 vom Kauf eines Portfolios europäischer Rechenzentren. Auch hier saß der Vermögensmanager Digital Bridge mit am Tisch. Involviert war auch der Manager Infranity. Gemeinsam mit den Partnern hatte der Vermögensmanager des Munich-Re-Konzerns sechs Rechenzentren in Großbritannien und Deutschland erworben.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Energieeffizienz | Rechenzentren
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