Versicherungen
2. November 2011

Allianz unterzeichnet UN PRI

Weltweit haben 245 Asset Owner die Grundsätze für verantwortungsvolles Investieren unterschrieben, nur fünf davon stammen aus Deutschland. Auch die DVFA will sich den UN PRI verpflichten.

Der Versicherungskonzern Allianz hat die Grundsätze für verantwortungsvolles Investieren der Vereinten Nationen, Principles for Responsibles Investment (PRI), unterschrieben. Damit ist die Zahl der Asset Owner aus Deutschland, die sich zu den Prinzipien der UN verpflichten, auf fünf gestiegen. Neben der Allianz handelt es sich dabei um die Bayerische Versorgungskammer, die KfW, die LBBW und die Münchner Rückversicherung. Weltweit haben Stand Anfang November neben 540 Investment Managern und 154 sogenannten Professional Service Partnern insgesamt 245 Asset Owner die PRI unterschrieben. Angesichts dessen erscheint die Zahl der deutschen Investoren, die sich zu den UN-Grundsätzen verpflichten, äußerst gering. Allerdings handelt es sich mit der Allianz und Münchner Rück zumindest um die beiden größten institutionellen Investoren Deutschlands. Andere werden dem Beispiel der Marktführer sicher über kurz oder lang folgen.  
DVFA will sich den PRI anschließen
Auch die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) will sich den Grundsätzen für verantwortungsvolles Investieren anschließen und hat deshalb die Mitgliedschaft bei den UN PRI beantragt. Vorstand Frank Klein soll den Berufsverband der Investment Professionals vertreten. Die DVFA verweist in einer Mitteilung insbesondere auf die wachsende Bedeutung von Environmental-, Social- und Corporate-Governance-Themen (ESG). „Insofern ist die Mitgliedschaft Spiegel der Auffassung, dass ESG-Faktoren die Performance von Investment Portfeuilles beeinflussen können und deshalb von Anlegern entsprechend in Anlageentscheidungen einbezogen werden müssen, um fiduziarischen Verpflichtungen gerecht zu werden“, so Klein, der hauptberuflich bei DB Advisors tätig ist. 
Die PRI der UN sind ein Leitfaden für die Umsetzung von nachhaltigen Anlagestrategien und umfassen folgende sechs Prinzipien: der Einbezug von ESG-Themen in den Investmentprozess; eine aktive Aktionärspolitik; Unternehmen, in denen man investiert ist, zur Berichterstattung über ESG-Themen anhalten; Akzeptanz und Umsetzung in der Investmentbranche vorantreiben; die Zusammenarbeit mit anderen Unterstützern und die Berichterstattung über die eigene Umsetzung der PRI. 
Die Unterzeichner können die Umsetzung der sechs Prinzipien frei ausgestalten, müssen allerdings jährlich dem PRI-Sekretariat über individuelle Maßnahmen und Strategien zur Umsetzung der einzelnen Prinzipien berichten. Auf dieser Basis wird die Aktivität der einzelnen Unterzeichner bewertet. In einem jährlichen PRI-Report wird diese Bewertung mitsamt dem Median veröffentlicht. Der 2011 erschienene Report lässt erkennen, dass die Investoren bei der Umsetzung noch viel Luft nach oben haben. Vor allem das erste Prinzip, nämlich ESG-Themen in den Investmentprozess einzubeziehen, werde im Schnitt nicht zur Zufriedenheit des PRI-Sekretariats erfüllt. Am nächsten an der Bestnote seien die Anleger beim fünften Prinzip, das die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen PRI-Unterzeichnern fordert.   
portfolio institutionell newsflash 02.11.2011/kbe-tbü   
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