Alternative Anlagen
8. September 2025

Apollo steigt beim Netzbetreiber Amprion ein

Der Finanzinvestor gründet ein Joint Venture mit RWE. Apollo überweist im Namen seiner verwalteten Fonds und Unternehmen einige Milliarden nach Essen.

Der bei institutionellen Investoren gefragte Übertragungsnetzbetreiber Amprion zieht erneut das Interesse externer Geldgeber auf sich. Der Energieversorger RWE, der bis 2011 Alleineigentümer von Amprion war und heute noch 25,1 Prozent an der Amprion GmbH hält, hat sich mit dem Vermögensverwalter Apollo Global Management auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmen für diesen Anteil verständigt.

Damit verbunden ist laut einer Mitteilung das Ziel, weitere Investitionen in das Übertragungsnetz zu finanzieren und das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. Amprion begrüßt die Transaktion in einer Mitteilung als ein Zeichen des Vertrauens in die eigene Strategie.

Im Rahmen der Vereinbarung, deren Abschluss vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen für das vierte Quartal 2025 erwartet wird, stellt der Finanzinvestor im Namen seiner verwalteten Fonds und Unternehmen 3,2 Milliarden Euro an RWE bereit und erhält dafür eine Beteiligung an einem neu gegründeten Joint Venture, das den 25,1-prozentigen Anteil von RWE an Amprion halten wird.

RWE erhält die Mittel nach eigenen Angaben im Voraus und werde sie bedarfsgerecht über das Joint Venture in Amprion reinvestieren, um deren Netzausbauprogramm zu unterstützen. Der Energieversorger mit Sitz in Essen soll die operative Kontrolle über das Gemeinschaftsunternehmen behalten und die Beteiligung an Amprion weiterhin verwalten.

Stabile Renditen auf Basis regulierter Vermögenswerte

Die Gesellschafter der Amprion GmbH müssen in den kommenden Jahren die milliardenschweren Investments in die Energiewende unterstützen. RWE macht in einer eigenen Pressemitteilung deutlich, dass die Beteiligung an Amprion bereits in den vergangenen Jahren ein attraktives Investment mit stabilen Renditen auf Basis regulierter Vermögenswerte dargestellt habe. „Auf Basis der Erwartung, dass künftige Investitionen weiterhin attraktive und angemessene Renditen für Eigenkapitalinvestoren erzielen werden, stellt die Partnerschaft zwischen RWE und Apollo das erforderliche Eigenkapital für den 25,1-prozentigen Anteil von RWE bereit, um das umfangreiche Investitionsprogramm von Amprion in den nächsten zehn Jahren zu unterstützen.“

Amprion ist neben Transnet-BW, 50 Hertz und Tennet einer der vier großen Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland. Das Netz der Amprion GmbH mit Sitz in Dortmund erstreckt sich über sieben Bundesländer und versorgt rund 29 Millionen Menschen mit Strom.

Das Unternehmen will nach eigenen Angaben bis 2029 rund 36,4 Milliarden Euro in den Ausbau investieren. Auch im nächsten Jahrzehnt seien erhebliche Investitionen in den Netzausbau erforderlich, um die kritische Energieinfrastruktur zu verbessern und die Energiewende in Deutschland weiter vorantreiben zu können.

Bewegung auch in der M31 Beteiligungsgesellschaft

In den vergangenen Monaten gab es bereits Veränderungen bei der M 31 Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Energie KG (M 31), die die restlichen 74,9 Prozent der Amprion-Anteile hält. So hat die Ärztliche Beteiligungsgesellschaft (AEBG) rund sechs Prozent ihres Anteils an M 31 abgegeben. Käufer war der Asset Manager Commerz Real, der diesen Anteil für seinen Infrastrukturfonds Klimavest erwarb. Hinter der AEBG steht ein Konsortium von fünf Versorgungswerken unter Führung der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Dieses Konsortium bleibt laut Pressemitteilung auch nach dem Verkauf der Beteiligung größter Anteilseigner der M31. Im Vorjahr hatte die Versicherungskammer von der Pensionskasse Degussa einen Anteil an M31 erworben.

Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat sich Apollo Global Management zu einem der weltweit größten alternativen Investmentmanager entwickelt. Das Unternehmen mit Sitz in New York verwaltet in der Sparte Asset Management Vermögen im Wert von 840 Milliarden Dollar. Daneben gibt es das Geschäftsfeld Retirement Service, das von der Tochter Athene betrieben wird. Über Apollo können nun offenbar auch weitere Eigenkapitalgeber in Amprion investieren.

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