Recht, Steuer & IT
24. November 2022

Artikel-9-Fonds: begehrt, aber anspruchsvoll

Verleihung des FNG-Siegels 2023. Steigende Bewerberzahl.

9er oder 8er? – das ist seit der Einführung der SFDR eine große Frage für die Anbieter nachhaltiger Fonds. Etwas Aufschluss hierzu gibt die Verleihung des FNG-Siegel 2023. Dieses Jahr zählte die Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen (QNG) 309 Bewerber und damit 27 mehr als für das FNG-Siegel 2022.

Von diesen bewarben sich ein Drittel in der Artikel-9-Kategorie und zwei Drittel in der Artikel-8-Kategorie. Mit jeweils neun „Durchfaller“ entfielen proportional doppelt so viel auf die Artikel-9-Fonds. Auffällig zudem, dass deutlich mehr 9-er-Fonds mit dem 3-Sterne-FNG-Siegel ausgezeichnet wurden als mit dem Siegel mit nur einem Stern. Prozentual bekamen auch mehr 9-er-Fonds eine 3-Sterne-Auszeichung als Artikel-8-Fonds.

Der relativ hohen Zahl an „Durchfallern“ in der 9er-Kategorie entspricht, dass in der Branche Anbieter sich selbst zurückstufen, weil sie den Anforderungen offenbar nicht gerecht werden. Wie Bloomberg berichtet, habe sich die Deka entschieden, von sieben ihrer Fonds die höchste ESG-Kennzeichnung zu entfernen. Diese werden nun als Artikel-8-Fonds eingestuft. Laut FAZ nahmen auch DWS und Amundi Rückstufungen vor. „Diese Anbieter waren wohl zu mutig in ihrer Selbsteinschätzung gewesen“, kommentiert QNG-Geschäftsführer Roland Kölsch anlässlich der Verleihung des FNG-Siegels.

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