Alternative Anlagen
10. Oktober 2023

Assekuranz bleibt Alternatives treu

BAI-Studie: Regulierung und Liquidität fordern Investoren. Infrastruktur weiter auf der Einkaufsliste.

Aufgrund langfristiger Treiber nimmt die Bedeutung von alternativen Anlagen für Versicherer weiter zu – auch wenn sich aktuell das Momentum etwas abschwächt. Aktuell besonders attraktiv sind insbesondere Infrastruktur (Equity und Debt) und Corporate Private Debt. Jeweils mehr als 50% der investierten Versicherungsunternehmen wollen hier ihre Allokation erhöhen. Dies berichtet der Bundesverband Alternative Investments, BAI, in einer aktuellen Studie. Teilgenommen haben 109 Investoren mit insgesamt etwa 2,4 Billionen Euro an Assets under Management. 38 Prozent der Teilnehmer entstammt dem Lager der Solvency-II- und der AnlVo-Anleger.

BAI Geschäftsführer Frank Dornseifer kommentiert die Studienergebnisse folgendermaßen: „Versicherungsunternehmen gehören mittlerweile zur größten Investorengruppe bei Alternative Investments und sie halten diesem Segment weiter die Treue.“ Sein Kollege Florian Bucher, BAI Marktanalyst, beobachtet: „Trotz der aktuellen Herausforderungen sind alternative Investments für Versicherungsunternehmen weiter von fundamentaler Bedeutung, insbesondere zum realen Kapitalerhalt und zu Diversifikationszwecken. Die Themen Energiewende und Zinsniveau machen dabei aktuell insbesondere Infrastruktur- und Corporate Private Debt Investments für Versicherungsunternehmen besonders attraktiv.“

Die Umsetzung von alternativen Anlagen bleibt jedoch anspruchsvoll. Gefragt nach den Herausforderungen verweisen Versicherungen insbesondere auf Liquidität, Regulierung und den Deonominator Effekt. Für den „Durchschnittsinvestor“ sind laut BAI-Studie die Intransparenz sowie ebenfalls Regulierung und Liquidität die größten Hindernisse. Eher nachrangig ist das Thema Gebühren. Dazu sagt Frank Dornseifer: „Politik und Regulatoren sollten dies zum Anlass nehmen, die Regulatorik weiter zu verbessern, insbesondere effizienter auszugestalten. Zu granulare Durchschau- oder Reportingpflichten gerade bei Fondsanlagen erschweren Versicherern die Finanzierung der nachhaltigen und digitalen Transformation, die jetzt oberste Priorität haben sollte.“

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