Entgegen ihrer ursprünglichen Strategie nehmen immer mehr europäische Immobilieninvestoren Gewinne mit und werden zu Nettoverkäufern. Damit soll die Performance abgesichert werden. Die Erwartungen an Immobilienrenditen sind gedämpft.
Die Suche nach Renditechancen im aktuellen Marktumfeld treibt Investoren weltweit um. Der Blick richtet sich vor allem auf alternative Anlagen, darunter Immobilien. Anstatt um attraktive Objekte zu konkurrieren, wird immer wieder auf Partnerschaften gesetzt.
Der Bürosektor hat im ersten Halbjahr 2015 den Transaktionsmarkt deutscher Gewerbeimmobilien dominiert. Doch das Angebot im Core-Segment ist rar, der Druck auf Immobilienrenditen bleibt hoch. Die Nettoanfangsrenditen sanken um 31 Basispunkte, wie ein neuer Report zeigt.
Investoren brauchen schweres Gerät und tiefe Taschen, wenn sie stillgelegte Industriegebiete in Wohnquartiere umbauen wollen. In Ballungsgebieten gehören solche Projekte aber längst zum Ortsbild: Immer mehr Pensionseinrichtungen treiben Bauvorhaben zwecks späterer Vermietung voran. Daneben zeigen sie Interesse an reinen Projektentwicklungsfonds.
Die deutsche Assekuranz will ihre Immobilienquote weiter ausbauen. Laut dem neuen Trendbarometer von E&Y steht Deutschland dabei im Fokus – trotz eines spürbaren Verdrängungswettbewerbs durch internationale Investoren. Eine Immobilienblase wird nicht befürchtet.
Die Stimmung im Markt ist blendend, bei Anbietern, Banken und Vertrieben, beschreibt der Analyseanbieter Scope Ratings. Mehr Fonds haben zudem eine Rating-Verbesserung erfahren als eine Verschlechterung.
Die erschwerte Suche nach Immobilien mit attraktivem Rendite-Risiko-Profil hat institutionelle Investoren abseits der ausgetretenen Pfade geführt. Hotels, Logistik und Unternehmensimmobilien haben sich inzwischen einen festen Platz in den Immobilienportfolien erkämpft. Der Renditeaufschlag gegenüber Büroobjekten ist attraktiv, aber der Druck steigt auch hier.