Versicherungen
23. April 2019

Auch Talanx zeichnet keine neuen Kohlerisiken

Talanx stimmt Zeichnungspolitik und Kapitalanlage ab und zieht anderen Versicherern nach. Ab 2038 sollen keine Kohlekraftwerke und -minen mehr im Bestand sein.

Die Talanx-Gruppe wird keine Kohlerisiken mehr zeichnen, wie das Unternehmen in einer Meldung bekanntgab. Ausnahmen sollen jedoch für Staaten mit besonders hohem Anteil von Kohle am Energiemix gelten. Langfristig wolle man so aus der Versicherung von Kohlerisiken aussteigen. Als Ziel gibt das Unternehmen aus, bis 2038 keinen Bestand an Kohlekraftwerken und -minen mehr zu haben.

Allianz und Munich Re gehen bei Kohlerisiken voran

Allianz und Munich Re hatten bereits letztes Jahr angekündigt, sich aus Kohleinvestments und der Versicherung von Kohlerisiken zurückzuziehen. Die Talanx-Gruppe reagiert mit ihrer Richtungsentscheidung einerseits auf Druck von Umweltverbänden, bringt andererseits ihre Zeichnungspolitik auf eine Linie mit ihrer Anlagepolitik. So will die Talanx-Gruppe keine neuen Investments in Unternehmen tätigen, die mindestens 25 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle verdienen. Die Talanx ist zudem mit 1,3 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert.

Die Talanx-Gruppe ordnet ihre Entscheidung als Bekenntnis zum Transformationsprozess hin zu einer emissionsärmeren Wirtschaft und zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens ein. Laut einer Studie von Mercer wird sich Klimaschutz zudem auch mittelfristig hinsichtlich der Performance bemerkbar machen. In einem Zwei-Grad-Szenario seien bis 2030 im Jahr zusätzliche Erträge von zehn bis 30 Basispunkte zu erwarten. Eine Erwärmung des Klimas um vier Grad würde dagegen die Jahreserträge im Schnitt um sieben Basispunkte mindern.

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