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5. April 2017

Awards 2017: So sehen Sieger aus

Die Verleihung der Awards von portfolio institutionell hat zum zweiten Mal in Berlin stattgefunden. Die Orangerie von Schloss Charlottenburg bot den Rahmen für einen rundum gelungenen Abend, bei dem die Gewinner im Mittelpunkt standen.

14 Awards waren in diesem Jahr zu vergeben. Den Auftakt bildete die Verleihung des Leserpreises von portfolio institutionell. Chefredakteur Patrick Eisele gratulierte dem ersten Preisträger des Abends, Dr. Ulrich Krüger, gemeinsam mit Katja Börger (Standard Life Investments) zum Sieg.

Der für Kapitalanlagefragen zuständige Geschäftsführer bei der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen freute sich sehr über den prestigeträchtigen Award und die damit verbundene Ehre – die Kandidaten in dieser Kategorie wurden von den Lesern von portfolio institutionell gekürt.

R+V holt den Sieg als beste Versicherung

Nach der Vergabe des Leserpreises an Dr. Ulrich Krüger, der neben den weiteren Kandidaten in dieser Kategorie von den Lesern von portfolio institutionell nominiert wurde, stand als nächstes die erste Preisverleihung an die eigentlichen Bewerber um die portfolio institutionell Awards auf dem Programm. Die Juroren in der Kategorie „Beste Versicherung“ haben sich einstimmig für die R+V Lebensversicherung entschieden. Maßgeblich für die Entscheidung war, dass die Siegerin ihre Kapitalanlagen von rund 48,1 Milliarden Euro mit einem klaren und systematischen Kapitalanlageprozess gut diversifiziert managt und über ein gutes Risikomanagement verfügt, teilte die Jury mit.

Bester Corporate Treasurer ist der Tüv Süd

Der Tüv Süd mit Sitz in München hat sich im Kampf um die Krone als „Bester Corporate Treasurer“ gegen eine Reihe starker Mitbewerber durchgesetzt. Der breit aufgestellte Prüfkonzern mit weltweit rund 24.000 Mitarbeitern punktete unter anderem, weil für ihn die strategischen Überlegungen für die Weiterentwicklung des Asset Liability Managements hohe Priorität genießen, bei der eine von der Verpflichtungsseite getriebene Anlagestrategie im Zentrum steht. Daneben lobte Jeanette Leuch von der zuständigen Fachjury die dynamische Anlagestrategie, welche Zins-, Credit-Spread- und Inflationsrisiken adressiert. Damit will der TüV Süd graduell der Funding-Level absichern.

Linde setzt sich mit seinem CTA durch

In der Kategorie „Bester Pensionsfonds/CTA“ hat sich 2017 die Linde AG mit ihrem CTA-Konstrukt durchgesetzt. Sie hat die Jury durch ihre innovative und qualitativ hochwertige Anlagestrategie überzeugt. Für die Juroren sei es am Ende allerdings keine leichte Entscheidung gewesen, den Gewinner zu krönen, strich Laudator Nigel Cresswell (Willis Towers Watson) heraus. Bei der Bewertung der Kandidaten lag der Fokus der Jury auf Kriterien, wie den internen Strukturen und den Prozessen zur Ermittlung der strategischen Asset-Allokation, die Wertentwicklung der Kapitalanlage, die Qualität des Risikomanagements sowie die Innovationskraft im Rahmen der Kapitalanlage. Entlang dieser Kriterien haben sich die Finalisten ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert.

Als bester Investor Aktien wird die BASF gekürt

Die BASF SE zählt auf dem deutschen Kurszettel zu den wertvollsten Unternehmen. Anfang dieser Woche waren die Aktien des Unternehmens zusammen rund 86 Milliarden Euro wert und notieren nach einer bemerkenswerten Hausse inzwischen so hoch wie selten zuvor. Passend dazu hat sich der Chemieriese nun auch bei den portfolio institutionell Awards als Gipfelstürmer erwiesen. In der Kategorie „Bester Investor Aktien“ setzten sich die Ludwigshafener gegen bärenstarke Konkurrenten durch.

Stellvertretend für die zuständige Award-Jury sagte Laudator Dr. Peter König, was ihn und seine Kollegen letztlich dazu bewogen hat, die BASF zu krönen. So investiere das Unternehmen seine Aktienanlagen über extern gemanagte Fonds, wobei die Investmentphilosophie in einer starken Diversifikation nach Regionen und Stilen bestehe. Es werde ein breites Universum von Strategien eingesetzt; angefangen bei passiven über fundamental-aktive bis hin zu Smart-Beta-Strategien. Die breite Diversifikation der Mandate werde von einem systematischen Rebalancing begleitet, dies betreffe auch die Aktienquote insgesamt. Auf Absicherungen oder auf ein explizites Market Timing verzichte die BASF aber bewusst. Der Mut als ‚Contrarian‘ zu agieren, sei allerdings erkennbar, so König.

Beste Stiftung überzeugt mit Aktienanlagen

Mit ihren Aktienanlagen wusste auch die Share Value Stiftung zu überzeugen. Sie setzte sich im Wettbewerbt um den Award in der Kategorie „Beste Stiftung“ 2017 durch. Die Fachjury um Alexander Etterer von der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner wies in seiner Laudatio darauf hin, dass die Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre die traditionellen Anlagekonzepte der Stiftungen immer mehr infrage stellt. Verlustängste und Sorgen vor Sanktionen durch die Stiftungsaufsicht blockierten häufig ein Umdenken. Die Share Value Stiftung habe indes seit ihrer Gründung den Förderbetrag sukzessive gesteigert. Gut zu wissen: Das Stiftungsvermögen soll ausschließlich in Aktien (Sachwerte) investiert werden. Durch aktive Umschichtung soll dieses Vermögen in seinem Bestand erhalten und gemehrt werden. Die Aktienauswahl erfolgt nach Angaben der Jury nach dem Prinzipt des „Value Investing“ in unterbewertete Aktien mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und mit der Erwartung steigender Dividendenerträge im Zeitablauf.

Zwei Awards für die ÄVWL

Über die vergangenen Jahre hinweg sind die Themen in der Kategorie „Beste Investor alternative Asset-Klassen“ immer illiquider geworden, merkte die Award-Jury in ihrer Laudatio an. Und so standen auch in diesem Jahr wieder Wälder, Stromnetze und alles mit dem Attribut „Private“ – Private Debt, Private Equity – zur Auswahl. Ein steigendes Volumen an Investments geht aber nicht zwingend mit einem proportionalen Anstieg an Expertise und Erfahrung einher – schon gar nicht über Nacht. Angesichts der Langfristigkeit dieser Anlage sind diese Attribute bei diesen Investments aber von entscheidender Wichtigkeit. Fehleinschätzungen sind kaum korrigierbar. Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) verfügt über diese Expertise und Erfahrung bei Infrastrukturinvestitionen, strich die Fachjury heraus und kürte das Versorgungswerk zum diesjährigen Sieger. Seit nunmehr zehn Jahren werden Infrastruktureigen- und fremdkapitalinvestitionen getätigt – sowohl in indirekter als auch direkter Form. Der Anteil an den gesamten Anlagen der ÄVWL macht inzwischen signifikante 15 Prozent aus. Diese Quote wurde bereits 2011 definiert und Mitte 2016 erreicht.

Doch bei dem einen Award sollte es nicht bleiben. Das Versorgungswerk aus Münster räumte auch in der Kategorie „Beste Portfoliostruktur“ den Sieg ab. Die Jury um Laudator Uwe Rieken lobten insbesondere den roten Faden im Anlageprozess, bei dem nicht nur Standardszenarien, sondern auch Eventualitäten berücksichtigt werden. Ein weiteres zentrales Charakteristikum, welches die Jury zu ihrer Entscheidung bewogen hat, ist das Aufgreifen innovativer Anlageprojekte innerhalb der Portfoliostruktur, wodurch das Versorgungswerk Anlagethemen jenseits des Mainstreams aufgreift und besetzt.

Das beste Risikomanagement hat die Pensionskasse Rundfunk

Im Wettstreit der Bewerber um den Award „Bestes Risikomanagement“ hat sich die Pensionskasse Rundfunk aus Frankfurt am Main durchgesetzt; allerdings ist das Urteil nicht einstimmig gefallen. Vielmehr habe die Jury mit sich gerungen und innere Kämpfe ausgetragen, um den Gewinner zu bestimmen. Und so wies Martin Schliemann (Frankfurt Finance Audit) in der Laudatio als Vertreter der Fachjury darauf hin, dass die diesjährige Gewinnerin, aber auch die Zweitplatzierten die Juroren vor eine äußerst schwierige Aufgabe gestellt hätten. Gepunktet habe die Pensionskasse Rundfunk insbesondere durch das Verhältnis von Risiko und Aufwand. Das sei ein besonders heikler Punkt, so Schliemann, denn letztlich wisse ein Unternehmen immer erst im Nachherein, ob begrenzte Ressourcen zum Management relevanter oder eher unrelevanter Risiken eingesetzt wurden. Als die maßgeblichen Kriterien für das Votum zugunsten der Pensionskasse Rundfunk nannte der Juror die Ganzheitlichkeit der Risikobetrachtung, den operative Umgang mit Risiken, die Organisation, die Innovation sowie den Inhalt der Unterlagen und die Form.

Der Preis als bester Immobilieninvestor geht nach München

Die Meag hat das Rennen um den Award „Bester Immobilieninvestor“ für sich entschieden. Professor Dr. Daniel Piazolo begründete die Entscheidung der Jury mit einem interessanten Einblick: So folge die strategische Asset-Allokation dem Asset Liability Management innerhalb des Gesamtunternehmens. Dies bedeutet, dass die Risiko- und Laufzeitstruktur der Verbindlichkeiten die Anforderungen an das Rendite-Risiko-Profil der Kapitalanlage vorgeben. Somit werde auch festgelegt, wie viel Kapital lang- und mittelfristig im Immobilienbereich investiert werden soll. Dieser Top-down-Ansatz wird dem Laudator zufolge mit einem Bottom-up-Ansatz bei der taktischen Asset-Allokation ergänzt, um Opportunitäten zu überprüfen und passende Investments zu identifizieren.

Bester nachhaltiger Investor ist die Steyler Bank

Der beste nachhaltige Investor 2017 heißt: Steyler Bank. Sie setzte sich im Wettstreit durch, weil sie im Hinblick auf Integration und Management von Kapitalanlagen nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien die besten Argumente hatte.

Mit ihrem Fixed-Income-Portfolio überzeugt die Signal Iduna

Bühne frei für Bernhard Goliasch: Der Bereichsleiter für die Vermögensanlage der Signal-Iduna-Versicherungsgruppe hat sich erneut mit Erfolg für einen Award von portfolio institutionell ins Zeug geworfen. Nachdem sich die Versicherungsgruppe im vergangenen Jahr in der damals neu geschaffenen Kategorie „Bester Aktieninvestor“ an die Spitze des Bewerberfeldes setzte, nimmt Bernhard Goliasch 2017 das Gütesiegel „Bester Investor Fixed Income“ mit nach Hause. Es ist Goliaschs 15. Award! Damit darf er sich „Mister Award“ nennen, wie Moderatorin Judith Rakers ihn kurzerhand taufte.

Zur Begründung für den Award 2017 hieß es von seiten der Fachjury um Ori Gotfrid vom Beratungshaus Bfinance, dass die Signal-Iduna-Gruppe den Preis für ihr ganzheitliches Konzept und insbesondere für die Integration der Rentenanlagen in einen klar strukturierten Investmentprozess erhält. Es sei alles dabei, was das Beraterherz glücklich mache: Die taktische Steuerung erfolgt nicht nur auf Basis von Anlageklassen, sondern auch auf der Grundlage einzelner Risikofaktoren. Dies erlaubt die einheitliche Steuerung der gesamten Bandbreite unterschiedlichster Kreditanlagen, führte Ori Gotfrid aus.

Soka-Bau wird beste Pensionskasse/Zusatzversorgungskasse

Die Soka-Bau Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes ist als Gewinnerin der Kategorie „Beste Pensionskasse/Zusatzversorgungskasse“ prämiert worden. Die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK) ist die überbetriebliche Pensionskasse für die gesamte Bauwirtschaft. Sie gehört keinem Arbeitgeberverband und keiner Wirtschaftsorganisation an. Die ZVK wurde 1957 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet und firmiert seit 2007 in Rechtsform einer Aktiengesellschaft.

Beste Bank ist eine Sparkasse aus Baden-Württemberg

Der Award in der Kategorie „Beste Bank“ geht in diesem Jahr nach Baden-Württemberg an die Sparkasse Pforzheim-Calw. Der Sieg in dieser Kategorie, bei der der Fokus auf dem Treasury liegt, fiel nach Angaben der Juroren um Professor Dr. Friedrich Thießen (Technische Universität Chemnitz) denkbar knapp aus. Im Wettstreit der Bewerber habe die Sparkasse Pforzheim-Claw den „beste Gesamteindruck“ hinterlassen.

portfolio institutionell newsflash 05.04.2017

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