Zum Ende der Jahreskonferenz drehten sich die Themen im großen Ballsaal des Waldorf Astoria wieder um Nachhaltigkeit. Eine Session am Nachmittag widmete sich der Perspektive von ESG-Vorreitern. In seiner fulminanten Abschlusskeynote zeichnete Professor Dr. Sebastian Heilmann von der Universität Trier dann ein neues weltpolitisches Koordinatensystem – und zeigte, wie China und die USA ihre „Technosphären“ auseinanderziehen.
Im hochsommerlichen Berlin – die Jahreskonferenz fand am letzten Tag im Juni 2022 statt – hieß es, kühlen Kopf zu bewahren. Das lag aber nicht nur am Wetter, sondern daran, wie sich liquide Anlagen zuletzt entwickelt haben.
Investoren sind nach wie vor von Real Assets überzeugt. Manche Überzeugung geht im Trubel der Ereignisse aber über Bord. Gründe hierfür sind Zielkonflikte zwischen Ökologie und Sozialem, Inflation oder Fragezeichen bei Core-Immobilien. Gerade jetzt zeigt sich zudem, dass Real Assets auch Real Problems sein können. Um diese zu managen, braucht es Experten. Ihr Know-how zu Infrastruktur und Immobilien brachten diese auf der Jahreskonferenz ein.
Im Anlageuniversum entfalten alternative Assets eine immer stärkere Anziehungskraft für Investorengelder. In den Mittelpunkt des Universums ist wieder die Erde gerückt, insbesondere deren Rettung. Dazu können Private Equity und Impact Investments einen Beitrag leisten. Einen Impact für Impacts gaben die Referenten auf der Jahreskonferenz von portfolio institutionell.
Die Zuschusspflicht der Arbeitgeber bei Entgeltumwandlungen spült den Anbietern noch mehr Geld in die Kassen. Doch wohin mit der Anlage? Mehrere Versicherer und Versorgungswerke geben Einblicke in ihre Anlagestrategien.
Die Menschheit steht vor sehr wichtigen Weichenstellungen. Wenn die großen Herausforderungen wie Demografie, Klimawandel oder Digitalisierung noch zu lösen sind, dann nur noch jetzt. Ein „weiter so“ darf es nicht geben. Doch wie kann die Zukunft gestaltet werden? Um diese großen Menschheitsfragen zu beantworten, hat portfolio institutionell drei bedeutende Ökonomen und Denker eingeladen, um den Weg in die Zukunft zu skizieren.
Was ist ein gutes Beispiel für Antiproportionalität? Der Zins und die Quoten institutioneller Investoren für Immobilien und Private Debt! Je niedriger der Zins, desto höher die Allokationen in diese beiden Anlageklassen. Überproportional ist allerdings der Aufwand, der in diesen beiden Asset-Klassen betrieben werden muss. Dies wurde auf den beiden alternativen Panels deutlich.
Für die Flucht institutioneller Investoren aus dem Niedrigzins bieten Aktien eine Option. Von Vorteil war hier 2020 ein Händchen für Market Timing sowie ein gutes Risikomanagement. Diese beiden Aspekte waren denn auch beherrschende Themen des Aktien-Panels auf der portfolio institutionell Jahreskonferenz, während es auf dem Fixed Income Panel um Bond-Strategien von Versicherungen, Nachranganleihen und Fallen Angels ging.
Auch in diesem Jahr standen Umweltfragen, Soziales und Aspekte guter Unternehmensführung bei der Jahreskonferenz im Zentrum zahlreicher Gesprächsrunden. Zum Beispiel bei der Panel-Diskussion „Nachhaltigkeit – das christliche Weltbild in der Kapitalanlage“ mit einer überraschenden Ökumene.
Deutschlands Infrastruktur ist verbesserungswürdig – und dies wissen nicht nur Ökonomen und Bürger, sondern eigentlich auch die Politiker. Trotzdem hat im Wahlkampf Infrastruktur allenfalls bezüglich der Energiewende eine Rolle gespielt. Umso größer sind nun der Investitionsstau und -bedarf in der Energieinfrastruktur – besonders interessant erscheinen die Investitionschancen bei Glasfaser und Wasserstoff.