Pension Management
1. Dezember 2023

bAV ist 694 Milliarden Euro schwer

Aba-Statistik: Deckungsmittel in der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland stiegen zwischen 1990 und 2021 um 257 Prozent. Anteil der Direktzusagen ist stark gesunken.

Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. (Aba) wartet mit einer interessanten Statistik über die Entwicklung der Deckungsmittel der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) in Deutschland auf. Demnach sind die Deckungsmittel der bAV seit 1990 von damals 380 Milliarden DM auf 693,7 Milliarden Euro in 2021 angewachsen. In der Statistik wurden Werte bis 1995 in Deutscher Mark angegeben, ab dem Jahr 2000 dann in Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung einer Umrechnung in Euro sind die Deckungsmittel der bAV damit um 257 Prozent angestiegen. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet dies einen Anstieg um 362 Milliarden Euro oder 109 Prozent. Die Statistik hat die Aba am Donnerstag veröffentlicht, Stand der Berechnungen ist Juli 2023.

Auch gibt die Statistik Einblick darin, wie sich die Anteile der einzelnen fünf Durchführungswege der bAV seit 1990 entwickelt haben. So stiegen die Anteile der Pensionskassen an den Deckungsmitteln der bAV deutlich, während Direktzusagen und Unterstützungskassen hieran heute einen geringeren Anteil haben als vor über dreißig Jahren. Der Anteil der Direktversicherungen blieb nahezu stabil und ist mit plus 0,4 Prozentpunkten nur leicht auf heute 10,9 Prozent angestiegen.

Pensionskassen kommen auf fast 29 Prozent

Besonders stark gesunken ist der Anteil der Direktzusagen, und zwar sank er von 59,2 Prozent im Jahr 1990 auf 46 Prozent der Deckungsmittel in der bAV in 2021. Der Anteil der Unterstützungskassen fiel im gleichen Zeitraum auf 5,7 Prozent (1990: 9,2 Prozent). Der Anteil der Pensionskassen an den gesamten Deckungsmitteln legte mit 28,7 Prozent um 7,6 Prozentpunkte (1990: 21,1 Prozent) zu. In absoluten Zahlen betrugen die Deckungsmittel der Pensionskassen in Deutschland im Jahr 2021 fast 200 Milliarden Euro (198,8 Milliarden Euro), die der Direktversicherungen betrugen 75,4 Milliarden Euro.

Enormes Wachstum bei Pensionsfonds

Beeindruckend ist das Wachstum der Deckungsmittel bei den Pensionsfonds, wozu Zahlen ab 2005 zugrunde gelegt wurden. Pensionsfonds wurden als fünfter Durchführungsweg der bAV in Deutschland ab dem 1. Januar 2002 eingeführt. 2005 betrugen die Deckungsmittel bei den Pensionsfonds 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 waren es 61,3 Milliarden Euro – die Mittel haben sich in diesem Zeitraum damit mehr als verfünzigfacht, der Zuwachs betrug also mehr als 5.000 Prozent. Der Anteil der Pensionsfonds an den gesamten Deckungsmitteln lag in 2021 bei 8,8 Prozent.

Gemessen an dem Ausgangswert von 1990 sind die Deckungsmittel in den anderen Durchführungswegen weniger rasant gestiegen als die der Pensionsfonds. Nichtsdestotrotz betrug der Zuwachs bei den Pensionskassen runde 180 Prozent. Die Deckungsmittel in den anderen Durchführungswegen stiegen vergleichsweise moderat an: Bei Direktzusagen betrug der Zuwachs 63,8 Prozent, bei den Direktversicherungen lag er bei 76,2 Prozent. Unterstützungskassen kamen auf eine Steigerung der Deckungsmittel um 72,1 Prozent.

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