bAV: Unternehmen wollen weniger Aufwand und Risiko
Für knapp die Hälfte ist die Verwaltung eine Herausforderung. WTW-Umfrage ergibt, dass auch Bilanzrisiken im Fokus sind.
Drei Viertel der deutschen Unternehmen sehen in der bAV ein strategisches Instrument, um Talente zu gewinnen, zu binden und den Ruhestand abzusichern. Wichtiges bAV-Ziel der deutschen Unternehmen ist aber auch die Reduzierung des administrativen Aufwands. Dies sind Ergebnisse der aktuellen europäische WTW-Umfrage zur Altersvorsorge 2025. Die Unternehmensberatung befragte mehr als 460 Unternehmen in zehn europäischen Ländern, darunter 65 in Deutschland. Die Daten für die Studie wurden im Zeitraum Mai bis Juli 2025 erhoben.
„Die betriebliche Altersversorgung ist heute weit mehr als eine reine Vorsorgeleistung. Sie ist ein strategisches Instrument, um Mitarbeitende zu gewinnen, zu binden und langfristig zu motivieren“, sagt Hanne Borst, Head of Retirement bei WTW Deutschland. Ira Guttenberg, Director Retirement bei WTW, ergänzt, dass die Umsetzung stärker in den Fokus rückt: „Mit der zunehmenden Bedeutung der bAV setzen Unternehmen auch einen verstärkten Fokus auf Gestaltung und Umsetzung. Dabei geht es vor allem um vier Aspekte: eine bessere Employee Experience, die Berücksichtigung der Mitarbeitendenbedürfnisse, ein wirksames Risikomanagement sowie die Reduzierung administrativer Aufwände.“
Knapp die Hälfte der Unternehmen in Deutschland sehen große Herausforderungen, die Verwaltung sowie die operative Umsetzung der bAV zu bewältigen. „Gerade in Deutschland sind die Strukturen der bAV durch die Vielzahl der Durchführungswege komplex. Entsprechend hoch ist der Wunsch, Prozesse zu verschlanken und Verwaltungsaufwand zu verringern“, erläutert Guttenberg.
Unternehmen wollen Risiken reduzieren
Neben der stärkeren Ausrichtung auf Mitarbeitende bleibt die Reduzierung von Risiken ein wichtiges Anliegen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland wollen Kosten und Bilanzrisiken reduzieren. Auch eine stärkere Ausfinanzierung bestehender Verpflichtungen und eine gezieltere Steuerung der Kapitalanlage stehen weit oben auf der Agenda.
Das Fazit, das Borst aus den Studienergebnissen zieht: „Der Erfolg von bAV-Angeboten in Unternehmen wird künftig davon abhängen, ob es gelingt, eine erlebbare, mitarbeiterfreundliche Vorsorge mit einer nachhaltigen Reduzierung von Risiken und Komplexität zu verbinden.“
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Administration | Betriebliche Altersversorgung (bAV) | Strategische Asset Allocation (SAA)
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