Traditionelle Anlagen
1. Oktober 2025

Bei den Dividenden purzeln die Rekorde

Japan und Finanzwerte sorgen für einen deutlichen Anstieg der Ausschüttungen. Dividendenstrategien performen in Europa besser als auf globaler Ebene.

Für Freunde des ordentlichen Ertrags war mit Aktien im ersten Halbjahr ein Rekordwert von 1,14 Billionen Dollar zu holen und damit 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Rekordwerte bei den Gesamtausschüttungen waren in den USA, Kanada, Japan, Teilen Europas sowie einigen Schwellen- und Pazifikmärkten zu verzeichnen. Insbesondere trug Japan mit einem Anstieg um 13,8 Prozent zum Wachstum in den ersten sechs Monaten bei. Dies und viel mehr lässt sich dem „Dividend Watch“ der Capital Group entnehmen.

Etwas einschränkend vermerken die Studienautoren, dass das Gesamtergebnis auch vom schwachen US-Dollar profitiert, da insbesondere Dividenden aus Japan und Europa zu deutlich günstigeren Wechselkursen umgerechnet wurden. Bereinigt um Sondereffekte, Wechselkurse und andere kleinere Faktoren lag das Kernwachstum der Dividenden jedoch ebenfalls bei soliden 6,2 Prozent.

„2025 entwickelt sich zu einem weiteren starken Jahr für globale Dividenden, mit einem robusten ersten Halbjahr und ausgewogenem Wachstum über Regionen und Sektoren hinweg. Wir sind zuversichtlich, dass auch die zweite Jahreshälfte solides Dividendenwachstum auf globaler Ebene zeigen wird”, kommentiert Alexandra Haggard, Head of Asset Class Services, Europa und Asien-Pazifik bei Capital Group.

Finanztitel sorgen für Dividendenwachstum

Der Finanzsektor stellte im 1. Halbjahr rund zwei Fünftel des globalen Dividendenwachstums, begünstigt durch seine Größe und das positive wirtschaftliche Umfeld. Ausschüttungen stiegen dort auf bereinigter Basis um 9,2 Prozent auf den Rekordwert von 299 Milliarden Dollar. Banken trugen fast die Hälfte dieses Zuwachses bei. Für üppige Ausschüttungen sorgten auch Versicherungen mit einem Anstieg um 11,1 Prozent. Zu diesem trugen insbesondere europäische Versicherungen und unter diesen vor allem die Münchener Rückversicherung und die Allianz bei.

„Dividendenstarke Unternehmen sind seit jeher ein sicherer Hafen“, betont Arne Tölsner, Head of DACH Client Group bei Capital Group. „Sie bieten Anlegern Stabilität, wenn die Märkte turbulent werden. Ihre Fähigkeit, auch in Abschwüngen Erträge zu liefern, macht sie für deutsche Investoren zu einem wichtigen Anker.“

Weiter erläutert Tölsner: „In Deutschland haben Dividenden im ersten Halbjahr 2025 zwar mit 49,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht, doch das Kernwachstum von 2,9 Prozent blieb hinter den europäischen und globalen Durchschnittswerten zurück – bedingt durch Kürzungen bei führenden Automobil- und Chemiekonzernen.” Dennoch sei das Gesamtbild positiv: Der Median des Dividendenwachstums deutscher Unternehmen liege bei zehn Prozent, und die meisten würden deutlich höhere Beträge an ihre Aktionäre auszahlen.

Dividenden treiben in Europa die Kurse

Performance-Treiber waren Dividenden allerdings in den vergangenen Jahren zumindest auf globaler Ebene weniger. Dies zeigt ein Blick auf den MSCI World High Dividend Yield Index. Dieser basiert auf dem MSCI World Index und soll die Wertentwicklung von Aktien im Mutterindex mit überdurchschnittlichen Dividendenerträgen und Qualitätsmerkmalen widerspiegeln, die sowohl nachhaltig als auch beständig sind. Year to date und seit 1995 liegen die beiden Indizes zwar gleichauf, über drei Jahre liegt der MSCI World jedoch knapp sechs Prozentpunkte vor dem Dividenden-Index und über fünf sowie zehn Jahre etwa drei Prozentpunkte. Die Dividendenrendite des Mutter-Index liegt bei 1,66 und die des Dividenden-Index bei 3,4 Prozent.

Überzeugender performte die beiden europäischen MSCI-Pendants. Year to Date und seit 1999 liegt der MSCI Europe High Dividend Index zwei Prozentpunkte beziehungsweise einen Prozentpunkt vor dem MSCI Europe. Auch über drei, fünf und zehn Jahre hat der Dividenden-Index einen Vorsprung von bis zu knapp zwei Prozentpunkten. Die Dividendenrendite des MSCI Europe liegt bei 3,08 und die des Dividenden-Index bei immerhin 4,78 Prozent.

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