Immobilien
16. April 2012

Berliner Ärzteversorgung mandatiert Pramerica

Dabei handelt es sich um ein Individualmandat. Dies ist offenbar ein zunehmender Trend unter Investoren in Deutschland.

Die Berliner Ärzteversorgung hat Pramerica Real Estate Investors mit dem Management eines pan-europäischen Immobilienportfolios beauftragt. Wie die Immobilientochter des US-Versicherungskonzerns Prudential Financial mitteilte, handelt es sich um ein Einzelmandat. Bestandteil dieses Mandats sind mehrere Bestandsobjekte mit Schwerpunkt Deutschland, für die Pramerica das laufende Asset- und Portfoliomanagement übernimmt. Der Auftrag umfasst außerdem einen Spezialfonds, der über eine externe Service-KAG administriert wird. Die Master-KAG der Berliner Ärzte ist Union Investment. Laut eigenen Angaben hat Pramerica bislang noch keine Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dieser Service-KAG.    
Das Volumen des Mandats umfasst aktuell rund 300 Millionen Euro. Dabei wird es jedoch nicht bleiben. Wie es hieß, will die Berliner Ärzteversorgung, deren Kapitalanlagen sich auf rund sechs Milliarden Euro belaufen, verstärkt in Europa zukaufen. „Wir freuen uns auf diese anspruchsvolle Aufgabe, die sowohl eine Optimierung des Asset Managements als auch eine Internationalisierung durch verstärkte Zukäufe im europäischen Ausland beinhaltet“, erklärte  Jan-Baldem Mennicken, Vorstandsmitglied bei Pramerica Real Estate, die weltweit rund 37,9 Milliarden Euro an Immobilienvermögen verwaltet. 
Bei Pramerica sieht man einen Trend hin zu Einzelmandaten, deren Investmentstrategie im Dialog zwischen Investor und Manager festgelegt wird. „Wir erleben aktuell eine verstärkte Kundennachfrage nach Einzelmandaten oder Club Deals mit gleichgesinnten Co-Investoren sowohl mit globaler Ausrichtung als auch mit engem Länder- und Sektorfokus“, erklärte Mennicken. Diese Beobachtung hat auch Reinhard Mattern, Geschäftsführer der Immobilien-KAG iii investments, gemacht: „Vor der Finanzkrise  waren die Investorengruppen sehr homogen, doch seither sieht man ein deutliches auseinander driften der Investorengruppen. Die Anlagephilosophien sind unterschiedlich.“ Insbesondere zwischen Versicherungen und Versorgungswerken ist dies zu beobachten. „Das Processing bei Versicherungen und Versorgungswerken ist ein ganz anderes“, meint Mattern. 
Homogenität des Investorenpools ist heutzutage beispielsweise auch der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL) wichtig, die sich in der deutschen Investorenlandschaft mit einer Quote von rund 20 Prozent äußerst Immobilienaffin zeigt. Bei der Auswahl von Fondsmanagern fließt deshalb auch immer die Frage nach den Co-Investoren ein. „Früher hat man noch gesagt, dass man international mit anderen Partnern in einen Immobilienfonds geht. Realisiert hat sich aber, dass Versicherer durch ihr anders gelagertes Geschäft ganz andere Solvency-Vorgaben erfüllen müssen und eine ganz andere Bilanzpolitik als wir verfolgen. Da hängt man dann ungeplant mit drin“, sagte Dr. Andreas Kretschmer, Hauptgeschäftsführer der ÄVWL, kürzlich bei einem Roundtable-Gespräch von portfolio institutionell. Als Lehre aus den vergangenen Jahren hat er für sich unter anderem mitgenommen: „Für mich –  und ich glaube, hier auch für andere Anleger sprechen zu können – ist der entscheidende Punkt für die vergangenen zehn Jahren, dass man sich von diesen Abhängigkeiten lösen will.“ Lesen Sie das vollständige Roundtable-Gespräch in der aktuellen April-Ausgabe. 
portfolio institutionell newsflash 16.04.2012/kbe
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