Immobilien
13. März 2024

TAG wertet Wohnungen um 16 Prozent in 18 Monaten ab

Seit Juni 2022 hat die TAG Immobilien AG ihren deutschen Wohnimmobilienbestand in mehreren Schritten abgewertet. Der Vorstand hofft, dass damit der wesentliche Teil der Wertkorrekturen erledigt ist.

Die TAG Immobilien AG hat ihren Immobilienbestand in Deutschland in den vergangenen 18 Monaten um rund 16 Prozent abgewertet. Die bisher höchsten Bewertungsansätze wies das Unternehmen mit Sitz in Hamburg am 30. Juni 2022 aus.

Wie der im M-Dax gelistete Immobilienentwickler und -bestandshalter am Dienstag (12. März) mitteilte, wurde das deutsche Immobilienportfolio im zweiten Halbjahr 2023 um 4,1 Prozent abgewertet. Zuvor hatte das Unternehmen bereits in der ersten Jahreshälfte eine Wertminderung von 7,4 Prozent vorgenommen. Demzufolge hat sich die „Bewertungsanpassung“ verlangsamt.

Das Portfolio sei zum 31. Dezember 2023 nunmehr mit einer Bruttoanfangsrendite von 6,3 Prozent beziehungsweise mit einem Kapitalwert von circa 1.060 Euro je Quadratmeter bewertet. Die Hauptstandorte der TAG Immobilien AG befinden sich in den Großräumen Hamburg und Berlin, in der Region Salzgitter sowie in Thüringen, Sachsen sowie Nordrhein-Westfalen.

Leerstand sinkt

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, reduzierte sich der Leerstand in den knapp 85.000 Wohneinheiten des Konzerns in Deutschland von 4,5 Prozent zu Beginn des Jahres auf 4,0 Prozent im Dezember 2023. Auf Basis eines vergleichbaren Portfolios erzielte die TAG ein Mietwachstum, einschließlich der Effekte aus dem Leerstandsabbau, von 2,3 Prozent. Im Geschäftsjahr 2022 steigerte das Unternehmen die Mieten um 2,7 Prozent.

Die TAG vermietet auch in Polen Wohnungen. Das Portfolio umfasste zum Jahresende 2023 rund 2.400 Wohneinheiten. Weitere circa 1.400 befänden sich im Bau. Bei den Wohnungen, die sich seit mehr als einem Jahr in der Vermietung befinden, kletterten die Mieten um 10,8 Prozent (i.V.: 22,0 Prozent). Den Leerstand dieser Wohnungen gibt das Unternehmen zum Jahresende mit 2,2 Prozent an – nach 3,9 Prozent zum Ende des Vorjahres.

Dividende soll erneut ausfallen

Martin Thiel, CFO und Co-CEO der TAG, lässt sich in einer Mitteilung mit folgenden Worten zitieren: „Seit Mitte des Jahres 2022 haben wir bedingt durch den starken Anstieg der Zinsen im deutschen Portfolio wesentliche Wertanpassungen vorgenommen. Mit einer Abwertung um insgesamt rund 16% in dieser Zeit sollte nun der wesentliche Teil der Wertkorrekturen hinter uns liegen.“

Im vergangenen Jahr hatte die TAG die Dividende gestrichen. Und auch für das Geschäftsjahr 2023 wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung ein Verzicht auf die Dividendenzahlung vorschlagen. Die dadurch im Unternehmen verbleibende Liquidität solle zur weiteren Stärkung der Kapitalbasis sowie zur Finanzierung neuer Projekte in Polen genutzt werden.

Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) hält früheren Angaben zufolge 4,7 Prozent der Aktien der TAG Immobilien AG. Damit ist sie einer der größten Aktionäre des Unternehmens.

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