Bewertung, Gewinne und Dividenden schieben europäische Aktien an
Wechselkurs in 2025 besonders relevanter Faktor. HQ Trust zerlegt die Performance der MSCI-Regionalindizes.
Wo kommt eigentlich die Aktienperformance her? Aufgeklärte Investoren wissen natürlich, dass diese bis Ende 2024 aus den USA kam und seit diesem Jahr aus Europa. Eine aktuelle Analyse von HQ Trust wartet mit detaillierteren Einblicken auf.
Dafür zerlegte Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, die sogenannte Euro Total Return Performance der MSCI-Regionalindizes in ihre Bestandteile, nämlich die Veränderung der Gewinne, der Bewertungen und der Wechselkurse sowie die Dividendenzahlungen. Als Zeitraum betrachtete er zunächst die Performance der Jahre 2022 bis 2024 und anschließend die Renditen seit dem Jahresanfang bis Ende Mai 2025.
Bis Ende 2024 waren es vor allem die ersten drei Faktoren, die die nordamerikanischen Aktien für drei Jahre anschoben. „Am Ende war es hauptsächlich das Thema Bewertung, das die Aktien angetrieben hat. Die Investoren haben vor allem den Technologietiteln eine deutlich höhere Bewertung zugebilligt“, so Kielkopf. „Aber auch die steigenden Unternehmensgewinne und der in dieser Phase starke US-Dollar haben zur deutlichen Outperformance der Aktien aus Nordamerika beigetragen.“
Zeitenwende zur Jahreswende
Rund um den Amtsantritt von Donald Trump setzte dann die „Zeitenwende“ ein. Pascal Kielkopf über die Gründe, die Europas Aktien an die Spitze der Ranglisten katapultierten: „Knapp die Hälfte der guten Performance europäischer Aktien kommt von einer Ausweitung der Bewertung: 4,8 von 10,5 Prozentpunkten.“ Zudem standen die Dividenden mit 2,4 Punkten für rund 23 Prozent der Rendite, die höheren Firmengewinne für ein weiteres Drittel.“
Gelitten hat der Euro-Anleger allerdings wegen der Währung bei Engagements in den USA. „Aus Sicht eines Euro-Anlegers verloren nordamerikanische Aktien seit dem Jahresanfang 7,4 Prozent. Dabei legten die Gewinne der Konzerne um 5,9 Punkte zu und eine kleine Dividende wurde auch gezahlt. Allerdings sorgte die Währung für ein Minus von 8,7 Punkten.“ CIO Christian Subbe ordnet die Ergebnisse so ein: „Die aktuelle Schwäche durch den starken Euro und rückläufige Bewertungen belastet Nordamerika zwar kurzfristig – in den Vorjahren hat jedoch vor allem die Dollarstärke erheblich zur Wertentwicklung beigetragen.“
Wie aus der Analyse weiter hervorgeht, spielen Dividenden in Europa eine besondere Rolle. „Europa verzeichnete den höchsten Dividendenbeitrag. Im Vergleich zu Nordamerika spielen Ausschüttungen in anderen Regionen tendenziell eine größere Rolle für die Gesamtrendite“, so Subbe.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien | Dividenden
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