Asset Manager
17. Januar 2024

Blackrock meldet Milliarden-Übernahme

Übernahme von bis dato unabhängigem Infrastruktur-Manager GIP für insgesamt etwa 12,5 Milliarden Dollar. Akquisition soll unter anderem Deal Flow und Co-Investment-Opportunitäten bringen.

Blackrock, der vor allem dank eines florierenden ETF-Geschäfts mit AuM von 8,6 Billionen Dollar weltweit größte Asset Manager, hegt auch für Infrastruktur große Ambitionen: Für drei Milliarden Dollar in Cash und circa zwölf Millionen Aktien – insgesamt etwa 12,5 Milliarden Dollar – übernimmt man GIP, den laut Blackrock mit über 100 Milliarden Dollar an Vermögen größten ­unabhängigen Infrastruktur-Manager. Blackrock gibt seine eigenen Infrastruktur-Assets mit etwa 50 Milliarden Dollar an. Die Verantwortung für die kombinierten Equity und Debt Assets wird auf das GIP-Management-Team übertragen. Blackrock verspricht sich von der Akquisition unter anderem Deal Flow und Co-Investment Opportunities. Larry Fink, Blackrocks Chairman und CEO ist überzeugt, dass ­Infrastruktur „eine der interessantesten langfristigen Investitionsmöglichkeiten“ ist, da eine Reihe von Strukturveränderungen die Weltwirtschaft neugestalten würden. Hinzu kommt für Fink: „Die politischen Entscheidungsträger fangen gerade erst an, die ein­maligen finanziellen Anreize für neue Infrastrukturtechnologien und -projekte zu schaffen.“

Mit über 150 Milliarden Dollar an AuM in Infrastructure zählt Blackrock mit diesem Deal nun gemeinsam mit Macquarie und Brookfield zu den größten Anbietern in dieser Asset-Klasse. Blackstone, mit über einer Billion Dollar größter alternativer Asset ­Manager, bewirtschaftet 40 Milliarden Dollar an Infrastrukturwerten. Zum Vergleich: Die deutschen Branchengrößen Allianz Capital Partners und Meag kommen mit Renewables auf knapp 30 ­beziehungsweise elf Milliarden Euro an Infrastruktur-Assets.

Branche konsolidiert, große Asset Manager wachsen

Die Akquisition von GIP ist auch ein Zeichen dafür, dass die Asset-Management-Branche auf einem verschärften Konsolidierungskurs ist. Laut einem im vergangenen Sommer veröffentlichten ­Survey unter Fondsanbietern und Investoren von PWC ist davon auszugehen, dass 16 Prozent der Asset und Wealth Manager weltweit bis 2027 geschluckt werden oder auf der Strecke bleiben. Fast drei Viertel der Asset Manager machen sich über eine strategische Konsolidierung mit einem anderen Vermögensverwalter  Gedanken. In der Pole Position im Übernahmerennen sind naturgemäß die größten Asset Manager. Laut der PWC-Studie werden 2027 die zehn größten Asset Manager etwa die Hälfte aller Publikumsfonds-Assets bewirtschaften. 2020 lag diese Quote bei 42,5 Prozent. Stark zulegen werde in diesem Zeitraum auch der Anteil der alternativen Anlagen an den Gesamterlösen, nämlich von 37,6 Prozent auf bis zu 50 Prozent. Damit lässt sich auch der relative hohe ­Kaufpreis für GIP erklären.

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