Immobilien
21. Juli 2021

Büroimmobilien: B-Städte zeigen sich robust

Durchschnittliche Spitzenrendite in Top-7-Märkten auf 2,78 Prozent gesunken. Bewegung Richtung drei Prozent auch in größeren B-Städten.

Am Büromarkt zeichnet sich im zweiten Halbjahr eine leichte Erholung ab, wobei Core- und Core+-Immobilien außerhalb der Top-7-Standorte sich besonders robust zeigen. Wie der globale Immobiliendienstleister CBRE berichtet, verzeichnete das Transaktionsvolumen am Büroimmobilieninvestmentmarkt im zweiten Halbjahr mit 10,84 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 17 Prozent. Das Investmentvolumen am Markt für Büroimmobilien außerhalb der Top-7-Standorte zeigt sich demgegenüber robuster. Im ersten Halbjahr 2021 sank das Investmentvolumen der Analyse zufolge nur um elf Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Damit fiel der Rückgang geringer aus als in den Top-Standorten (minus 19 Prozent). Insbesondere im weiterhin stark nachgefragten, risikoaversen Segment von Core- und Core-Plus-Immobilien bestehe ein expliziter Nachfrageüberhang. „Der Nachfrageüberhang für Objekte in guten Lagen, die ihre Vermietbarkeit trotz der Corona-Pandemie unter Beweis gestellt haben, bietet für Verkäufer weiterhin gute Chancen einen Wettbewerb zu kreieren und einen attraktiven Kaufpreis zu erzielen“, sagt Mathias Keller, Co-Head Überregionales Investment bei CBRE.

Außerdem haben sich die Spitzenrenditen an Top-Standorten auf ihrem derzeit niedrigen Niveau weiter stabilisiert, in den CBD-Lagen Berlins und Hamburgs im zweiten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal noch einmal verteuert. Aber auch in den Cityrand-Lagen und in eher peripheren Lagen gaben die Spitzenrenditen für gutes Produkt weiter nach. Die niedrigsten Spitzenrenditen gab es mit 2,55 Prozent in den CBD-Lagen in Berlin sowie in München. Die höchsten Ankaufsrenditen wurden hingegen in der Berliner und Hamburger Peripherie verzeichnet – mit 4,25 Prozent. Insgesamt betrug die durchschnittliche Spitzenrendite der Top-7-Städte 2,78 Prozent. Damit lag sie elf Basispunkte unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. An den größeren B-Standorten und Regionalzentren geht der Trend bei den Spitzenrenditen für erstklassige Büroimmobilien insgesamt in Richtung der Drei-Prozent-Marke. „Vor allem angetrieben durch die seit März geltende Offenlegungsverordnung bezüglich Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionsentscheidungen besteht ein besonders starkes Interesse an energieeffizienten und zertifizierten beziehungsweise zertifizierbaren Gebäuden von dem vor allem Entwickler mit Neubauten profitieren können“, sagt Mathias Keller, Co-Head Überregionales Investment bei CBRE.

Berlin, München und starke Regionalzentren

Betrachtet man die Top-Standorte, so dominierten zwei Metropolen das Transaktionsgeschehen. Im ersten Halbjahr 2021 lagen Berlin und München vorne, auf die mehr als die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens (insgesamt 10,84 Milliarden Euro) entfiel. Während der Büroinvestmentmarkt der Hauptstadt einen Marktanteil von 29 Prozent verbuchte, waren es an der Isar 24 Prozent. Vor allem großvolumige Einzeltransaktionen trugen zu dem sehr starken Ergebnis bei – so wurde in Berlin unter anderem das „Fürst“ für über eine Milliarde Euro und in München die Highlight Towers sowie Media Works Munich für jeweils deutlich über 500 Millionen Euro verkauft. Die anderen Top-7-Städte folgten mit deutlichem Abstand: Frankfurt (neun Prozent), Düsseldorf (sechs Prozent), Hamburg (fünf Prozent), Köln (drei Prozent) und Stuttgart (zwei Prozent). Auf das restliche Deutschland entfielen 22 Prozent. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ging der Markanteil der Top-7-Städte um 1,6 Prozentpunkte auf 78 Prozent zurück. Die stärksten Standorte unter den B-Standorten und Regionalzentren waren im Süden Augsburg, Nürnberg, Heidelberg und Mannheim, in Nordrhein-Westfalen Duisburg und Essen, sowie Rostock und Hannover sowie mit Dresden und Leipzig die beiden Bürozentren im Osten. „Bei den B-Standorten und Regionalzentren sorgen die niedrigen Leerstandsraten, ein sehr geringer Anteil spekulativer Fertigstellungen sowie die hohe Standorttreue der Mieter zusätzlich für eine solide Basis und Planungssicherheit“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

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