Pension Management
2. November 2016

BVK setzt noch stärker auf externe Asset Manager

Die Bayerische Versorgungskammer holt weitere externe Manager an Bord. Der Schwenk zu risikoreicheren Aktiva dürfte zu mehr Volatilität bei den Erträgen führen.

Die größte deutsche Pensionseinrichtung, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), diversifiziert seit Jahren peu à peu in neue Anlageklassen. Im Gegenzug ist der Rentendirektbestand innerhalb der vergangenen elf Jahre um über 20 Prozentpunkte abgeschmolzen. Die vorgenommenen Umschichtungen zulasten des festverzinslichen Bestandes erfolgten überwiegend in einen breit diversifizierten Masterfonds sowie in einem geringen Umfang in Immobilien, die die BVK im Direktbestand hält. Als Investor steht auch sie dabei immer vor der Entscheidung, die Leistungen entweder selbst zu machen oder sie von externer Seite einzukaufen. Und in München hat man sich bewusst für das Einkaufen entschieden, wie 2015 in einem Interview von portfolio institutionell deutlich wurde. 
Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitiert nun André Heimrich, Vorstandsmitglied Kapitalanlagen bei der BVK, mit folgenden Worten: „Wir werden mehr in Aktiva wie Hochzins, Schwellenland-Bonds und Infrastruktur investieren, wo wir uns auf externe Experten verlassen.“ Die BVK will demnach den Anteil dritter Fonds, die die Investments verwalten, in den nächsten drei Jahren von 45 auf 65 Prozent erhöhen. Die Umgestaltungen bei der größten öffentlich-rechtlichen Versorgungsgruppe in Deutschland werden aber nicht ohne Folgen bleiben. „Die Veränderung bei unserem Investment-Mix wird zu mehr Volatilität bei unseren Erträgen führen“, sagt Heimrich. Und weiter: „Das könnte sehr gut bedeuten, dass wir die Ziele nicht in jedem Jahr erfüllen werden. Aber wir haben diese Flexibilität auf der Passivseite unserer Bilanz.“ 
Die BVK führt die Geschäfte von zwölf berufsständischen und kommunalen Altersversorgungseinrichtungen, die für ihre Mitglieder und Versicherten Leistungen der Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung erbringen. Im jüngstenRanking der weltweit 300 größten Pensionseinrichtungen von Willis Towers Watson belegt die BVK mit 71,71 Milliarden US-Dollar Platz 37. Auf den hinteren Rängen folgen aus deutscher Sicht der BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes (mit 28,06 Milliarden US-Dollar weltweit auf Rang 138), die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) (23,19 Milliarden Euro, Rang 170) sowie die BASF (20,3 Milliarden US-Dollar, Rang 194) – knapp vor Daimler (18,81 Milliarden US-Dollar, Platz 210). 
portfolio institutionell newsflash 01.11.2016/Tobias Bürger

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