Versorgungswerke
3. Mai 2011

Cheflobbyist für Versorgungswerke erhält Bundesverdienstkreuz

Ulrich Kirchhoff, langjähriger Chef der ABV, wird für seine Dienste gewürdigt.

CELLE – Ulrich Kirchhoff, Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) und bis Mitte März 2011 deren Vorsitzender, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Das Bundesverdienstkreuz wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Andreas Storm, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, überreichte Kirchhoff die Auszeichnung Ende April in Celle. In einer ABV-Mitteilung hieß es dazu: „Storm betonte in seiner Ansprache, Doktor Kirchhoff hat mit Beharrlichkeit und Geschick die Interessen der freiberuflichen Versorgungswerke in den letzten zehn Jahren als Vorsitzender vertreten.“

Der Anwalt Kirchhoff war zwischen 1987 und 2002 Hauptgeschäftsführer der Ärzteversorgung Niedersachen (AEVN), einer der größten Versorgungswerke in Deutschland mit 6,3 Milliarden Euro an Assets. 1978 gründete Kirchhoff die ABV mit und fungierte zunächst als stellvertretender Vorsitzender. 1992 wurde er Vorsitzender des ABV-Rechtausschusses, seit November 2000 ist er Vorsitzender der Lobby für deutsche Versorgungswerke. Am 12. März trat er jedoch aus gesundheitlichen Gründen zurück.

_ABV vertritt 89 Versorgungswerke mit mehr als 100 Milliarden Euro

Heute vertritt die ABV 89 berufsständische Versorgungswerke, die 700.000 Mitglieder der freien Berufe – also Ärzte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Architekten – versichern. Diese Mitglieder sind von der gesetzlichen Rentenversicherung befreit. Um die Rentenansprüche zu erfüllen, haben die Versorgungswerke ein Vermögen von 113 Milliarden Euro (Stand 2007) aufgebaut. Eine aktuellere Zahl hatte die ABV nicht.

Anders als Pensionskassen und Pensionsfonds werden Versorgungswerke nicht durch die Bundesanstalt für Finanzdiensleistungsaufsicht (Bafin) reguliert, sondern durch die entsprechenden Finanz- oder Innenministerien der Länder. Dies ist ein Grund, weshalb die Versorgungswerke bei der Debatte über eine Anwendung von Solvency II auf Pensionseinrichtungen bisher nicht erwähnt wurden.

Im Mai 2008 gründete die ABV zusammen mit ihren Pendants in Frankreich und Italien eine neue Lobby für die EU in Brüssel. Diese trägt den Namen Eurelpro (siehe auch Meldung hierzu).

portfolio institutionell newsflash 04.05.2011/jan/kbe

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