Alternative Anlagen
11. September 2023

Co-Investments bieten Mehrwert für GPs und LPs

Co-Investments, bei denen LPs direkt mit GPs in eine spezifische Portfoliogesellschaft investieren, sind zu einem wichtigen Bestandteil der Investitionstätigkeit von Private-Equity-Managern geworden. Das und mehr zeigt eine Umfrage.

Co-Investments, also gemeinsame Investitionen außerhalb oder ergänzend zu einer existierenden Fondsstruktur, in der Anlageklasse Private Equity sind sowohl für General Partners (GPs) als auch für Limited Partners (LPs) zunehmend interessant. Während dieser alternative Zugangsweg von den GPs als ein wichtiges Instrument zur Stärkung ihrer bestehenden Beziehungen zu LPs und zur Aufnahme von zusätzlichem Eigenkapital in einem eher schwierigen Fundraising-Umfeld eingestuft wird, sehen LPs darin eine kosteneffiziente Möglichkeit, in Private Equity zu investieren, gleichzeitig ihre Gebührenbelastung zu reduzieren und eine bessere Kontrolle über die Investitionsgeschwindigkeit zu erlangen.

Das sind Ergebnisse der ersten Co-Investments-Umfrage von FCM Frederic Capital Management (FCM) mit Sitz in Düsseldorf und Luxemburg. Darin erfasst der Private-Markets-Investor, der Kapital in Fonds und Direct Co-Investments allokiert, die Stimmung nordamerikanischer, europäischer und asiatischer Private-Equity-Manager zum Thema Co-Investments.

An der Umfrage haben insgesamt 173 Fondsmanager teilgenommen. Die GPs sind hauptsächlich in Nordamerika (51 Prozent) und Europa (41 Prozent) ansässig, wobei die Umfrageteilnehmer größtenteils (49 Prozent) als geschäftsführende Partner der Gesellschaften tätig sind. Die Umfrage beleuchtet Trends auf dem Private-Equity-Co-Investment-Markt. Und sie gibt Einblicke in den Co-Investment-Ansatz von GPs, die Gestaltung und Strukturierung von Co-Investments sowie die Beweggründe für das Anbieten von Co-Investments und die an LPs gestellten Voraussetzungen.

Die Umfrageergebnisse im Detail

Co-Investments sind zu einem integralen Bestandteil der Investitionstätigkeit von Private-Equity-Managern geworden. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der befragten GPs bieten Co-Investments an. Als wesentliche Gründe dafür werden die Stärkung der Beziehungen zu den Anlegern und Zugang zu zusätzlichem (Eigen-)Kapital im Rahmen der Akquisitionsfinanzierung angegeben.

Damit beide Seiten erfolgreich zusammenkommen, müssen LPs eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Denn die meisten GPs stimmten der Aussage zu, dass „interne Entscheidungsgeschwindigkeit und ein erfahrenes Team bzw. ausreichende interne Ressourcen die wichtigsten Eigenschaften sind, die von LPs verlangt werden, um als relevanter und verlässlicher Co-Investmentpartner zu gelten“.

In Bezug auf die Frequenz von Co-Investments gab die Mehrheit (75 Prozent) der Teilnehmer an, dass sie ihren LPs in den letzten zwölf Monaten eine bis fünf Co-Investitionsmöglichkeiten angeboten hatten. Bei 13 Prozent lag die Anzahl bei sechs bis zehn Opportunitäten. Weitere zehn Prozent gaben an, den LPs elf und mehr Co-Investments offeriert zu haben. Mit Blick nach vorn erwarten 99 Prozent der GPs ein ähnliches (68 Prozent) oder sogar höheres (31 Prozent) Niveau an Co-Investment-Dealflow.

LPs können Gebührenbelastung verwässern

In der Umfrage thematisiert FCM auch die Gebühren. Laut den Ergebnissen bietet die große Mehrheit (74 Prozent) der GPs ihren bestehenden LPs Co-Investments auf „No-Management-Fee- / No-Carry-Basis“ an. Hierdurch ergibt sich für LPs die Möglichkeit, mittels Co-Investments ihre Gebührenbelastung bezogen auf das investierte Kapital zu verwässern.

Nach Angaben der Studienmacher gab es keine Hinweise auf eine negative Selektion bei den angebotenen Investitionen. Vielmehr würden fast alle ihrer Co-Investments mindestens eine ähnliche Renditeentwicklung wie die zugrunde liegenden Fondsportfolios aufweisen.

Sebastian Osing, Managing Partner von FCM: „Die Ergebnisse untermauern unsere Beobachtungen aus der Praxis: Co-Investments sind eine attraktive Investitionsgelegenheit für LPs mit größeren Fondsportfolios, die in der Lage sind, die relevanten Anforderungen der GPs zu erfüllen.“

Sören Paleit, Director bei FCM, ergänzt: „Wichtig sind in erster Linie die Verlässlichkeit und Schnelligkeit im Rahmen des Investitionsprozesses. GPs wollen üblicherweise innerhalb weniger Tage eine Indikation hinsichtlich der grundsätzlichen Investitionsbereitschaft des Co-Investors.“ Zudem müsse ein straffer Due-Diligence-Prozess organisiert werden, um die engen Fristen einzuhalten, so Paleit.

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