Das Interesse an Retail-Immobilien kehrt zurück
Die Mehrheit der Händler will ihr Filialnetz ausbauen. Und auch Investoren planen vermehrt Zukäufe.
Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigt sich der deutsche Einzelhandel expansiv: Die Mehrheit der Händler plant, ihr Filialnetz auszubauen. Laut dem neuen Hahn Retail Real Estate Report 2025/2026 wollen 61 Prozent der Vertriebslinien bis Jahresende 2025 ihre Filialanzahl erhöhen – der höchste Wert seit sieben Jahren (im Vorjahr: 42 Prozent).
Gleichzeitig ist der Anteil derer, die Filialen abbauen wollen, auf ein Rekordtief von 17 Prozent gesunken – nach 24 Prozent im Vorjahr. Rund 23 Prozent planen keine signifikante Veränderung (34 Prozent).
Wachstumstreiber bei den Filialen sind insbesondere die Branchen Lebensmittel, Gesundheit & Beauty, Allgemeiner Bedarf, Hobby & Freizeit und Gastronomie. Gegenläufig ist die Entwicklung im Textilhandel: Hier planen 44 Prozent, ihr Filialnetz zu verkleinern, wie der Hahn Retail Real Estate Report in seiner 20. Ausgabe zeigt.
Der Report der Hahn-Gruppe gibt einen Marktüberblick über den Einzelhandel und den Handelsimmobilien-Investmentmarkt. Er entstand in Zusammenarbeit mit CBRE, Bulwiengesa und dem EHI Retail Institute. Ein Schwerpunkt liegt auf den Expertenbefragungen, die die Hahn-Gruppe, ein Asset und Investment Manager, im Sommer 2025 durchgeführt hat. Dabei wurden 71 Verantwortliche aus dem Einzelhandel sowie 32 Entscheider aus institutionellen Immobilieninvestoren und Finanzinstituten befragt.
In Kooperation mit dem EHI Retail Institute wurden zusätzlich führende Einzelhandelsunternehmen in Deutschland interviewt. Die teilnehmenden Investoren umfassen unter anderem Asset Manager, Versicherungen, Immobilien-AGs, Pensionskassen und Stiftungen.
Handelsimmobilien-Investmentmarkt: Investoren planen mehr Zukäufe – mit Fokus auf Nahversorgung
Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien sendet positive Signale: Zunehmend mehr Investoren planen wieder Zukäufe. 30 Prozent der Befragten wollen ihren Handelsimmobilienbestand moderat ausbauen (Vorjahr: 20 Prozent). Zugleich steigt der Anteil derer, die stark investieren möchten, leicht von sieben auf neun Prozent. 43 Prozent der Befragten planen, ihren Bestand zu halten (53 Prozent). Verkäufe sind weiterhin kein Thema: Nur 17 Prozent wollen selektiv veräußern, niemand plant starke Verkäufe.
Wie dem Bericht außerdem zu entnehmen ist, bewegen sich Immobilieninvestoren vorsichtig, aber zielgerichtet zurück in den Markt. Sie setzen den Angaben zufolge überwiegend auf Core- und Core-Plus-Objekte. Dabei sind Nahversorgungsimmobilien die bevorzugte Asset-Klasse. Ganz vorne im Ranking der befragten Investoren und Immobilienfinanzierer stehen „lebensmittelgeankerte“ Fachmarktzentren, Supermärkte und Discounter, Verbrauchermärkte sowie SB-Warenhäuser. Diese Formate überzeugen laut dem Report durch ein attraktives Rendite-Risiko-Profil. Erst mit Abstand folgen Mixed-Use-Immobilien, Shopping-Center und High-Street-Objekte.
Den vollständigen Bericht können Sie bei der Hahn-Gruppe (PDF-Datei) abrufen.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Immobilien | Retail
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