Investoren
10. September 2025

Das Vermögen der Top-300 Pension Funds wächst deutlich

Laut einer aktuellen Untersuchung hat sich nicht nur der Wachstumstrend des Vorjahres fortgesetzt. Auch die Konzentration der Top Player hält an.

Die 300 größten Pension Funds der Welt befinden sich weiterhin auf Wachstumskurs. Zusammen verwalten sie inzwischen 24,4 Billionen US-Dollar. Das ist ein neues Rekordhoch, wie der diesjährige Bericht „Global Top 300 Pension Funds“ des Thinking Ahead Institute zeigt. Die Angaben der global tätigen und gemeinnützigen Denkfabrik beziehen sich auf das Jahr 2024; die Zahlen sind also nicht ganz aktuell – aber sie geben einen Anhaltspunkt über die Top Player auf der internationalen Investorenbühne.

Im Jahr zuvor summierte sich das verwaltete Vermögen der Top-300 „Pensionsfonds“ auf 22,6 Billionen US-Dollar. Der bisherige Höchststand wurde allerdings 2021 mit 23,6 Billionen US-Dollar aufgestellt, bevor es 2022 zu einer Marktkorrektur kam.

Dass der Begriff „Pensionsfonds“ von unserer Redaktion mit Anführungszeichen versehen wurde, hat einen Grund: Im Top-300-Ranking finden sich alle möglichen Arten institutioneller Investoren. Staatsfonds sind ebenso vertreten wie Pension Funds, Pensionspläne von Unternehmen – und auch ein deutsches Versorgungswerk ist darunter. Daher verbietet sich ein direkter Vergleich mit Pensionsfonds nach deutschem Recht.

Die großen Player wachsen schneller als der Rest

Laut der aktuellen Untersuchung des Thinking Ahead Institute hat sich nicht nur der Wachstumstrend des Vorjahres fortgesetzt, sondern auch die Konzentration der Top Player hält an: Erstmals überstieg das Gesamtvermögen der 20 größten Pension Funds der Welt die Marke von zehn Billionen US-Dollar und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 10,3 Billionen US-Dollar.

Diese Top-20-Fonds verzeichneten demnach ein schnelleres Wachstum als die Top-300-Pensionsfonds insgesamt. Sie machen nun gemessen am Vermögen 42,4 Prozent der gesamten, in der Untersuchung betrachteten Top-300-Adressen aus.

Ölfonds erklimmt die Spitze

Größter Pension Fund in der Lesart des Thinking Ahead Institute ist nun der norwegischen Government Pension Fund. Er hat die Spitzenposition vom japanischen Government Pension Investment Fund (GPIF) übernommen, der mehr als 20 Jahre die Führungsrolle inne gehabt hat. Aufgrund deutlicher Wachstumsunterschiede hatte sich der Favoritenwechsel bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet, wie sie in unserer damaligen Berichterstattung nachlesen können.

Der norwegische staatliche Pensionsfonds verfügt in der Stichtagsbetrachtung des Thinking Ahead Institute über ein Gesamtvermögen von rund 1,77 Billionen US-Dollar und ist damit 6,9 Prozent größer als der ehemalige globale Spitzenreiter, der über Assets im Wert von rund 1,65 Billionen US-Dollar verfügt. Der staatliche Pensionsfonds Norwegens – auch als „Ölfonds“ bekannt – ist ein Staatsfonds mit dem Auftrag, die nationalen Ersparnisse zu erhalten und zu vermehren, um künftige Rentenausgaben zu finanzieren und die finanzielle Sicherheit über Generationen hinweg zu gewährleisten.

Auf den dritten Platz vorschieben konnte sich Federal Retirement Thrift aus den USA – eine Bundesbehörde, die den Thrift Savings Plan verwaltet, einen beitragsorientierten Altersvorsorgeplan für Bundesangestellte und Angehörige der sogenannten Uniformed Services (Bundeseinheiten für militärische Zweige). Die Organisation belegte im Vorjahr Rang vier und lag damals hinter der Pensionseinrichtung „National Pension“ aus Südkorea. Beide Großanleger haben im aktuellen Ranking die Positionen miteinander gewechselt.

Governance und KI

Laut einer Pressemitteilung anlässlich der Bekanntgabe der neuen Zahlen erklärt das Thinking Ahead Institute, dass die betrachteten Pension Funds unter zunehmendem Druck durch volatile Märkte, geopolitische Veränderungen und steigende Stakeholder-Anforderungen stehen. Daher sei, wie es heißt, eine starke Governance unerlässlich.

Auch ein anderes Thema wird kurz angeschnitten: Top-Pensionsfonds priorisieren die Einführung von Künstlicher Intelligenz. Außerdem wägen sie die damit verbundenen Chancen und Governance-Herausforderungen ab, heißt es.

Die Öffentlichkeit bleibt außen vor

Anders als in den vergangenen Jahren steht der äußerst informative Gesamtbericht, der im Vorjahr 54 Seiten umfasst hat, der Öffentlichkeit nun nicht mehr zur Verfügung. Damit ist auch nicht bekannt, wie sich die zuletzt noch fünf verbliebenen deutschen Vertreter unter den Top-300 geschlagen haben.

Namentlich sind das die Bayerische Versorgungskammer (2024 auf Rang 32), die VBL (143), der BVV (153), Daimler (250) sowie die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte. Das berufsständische Versorgungswerk belegte im Vorjahr einen respektablen 287. Platz mit umgerechnet 19 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen.

Das sind die Top-20

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