Pension Management
20. Juli 2023

Dax-Pensionsvermögen steigen um sechs Prozent

Alle Anlageklassen konnten zulegen, insbesondere Aktien. WTW: Trotz gesunkenem Rechnungszins steigt Ausfinanzierungsgrad im zweiten Quartal 2023 auf 83,3 Prozent.

Zum zweiten Quartal 2023 hat der Pensionsdienstleister und Berater WTW wieder die Pensionsvermögen der Dax- und M-Dax-Unternehmen unter die Lupe genommen. Entsprechend einer Modellrechnung ist das Dax-Planvermögen demnach in diesem Zeitraum um glatte sechs Prozent gewachsen auf 259,8 Milliarden Euro. Das des M-Dax stieg auf 44,2 Milliarden Euro und wuchs um vier Prozent. Dadurch stieg auch der Ausfinanzierungsgrad der Dax-Pensionswerke auf 83,3 Prozent (plus 3,6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahresende 2022) an, der der M-Dax-Unternehmen stieg auf 78,4 Prozent – was einem Plus von 1,8 Prozentpunkten entspricht.

Und das, obwohl der Rechnungszins im zweiten Quartal 2023 um elf Basispunkte nachgegeben hatte, weshalb die Pensionsverpflichtungen der Dax-Konzerne um 1,3 Prozent auf 311,8 Milliarden anwuchsen – die der M-Dax-Unternehmen legten WTW zufolge um 1,7 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro zu. Wie WTW in seiner Modellrechnung zum zweiten Quartal 2023, dem „German Pension Finance Watch“, berichtet, wurde diese Entwicklung jedoch durch das Wachstum der Pensionsvermögen überkompensiert. Der Anstieg des Planvermögens sei vor allem getrieben durch die Aktienmärkte, berichtet WTW.

Am stärksten legten Aktien Europa zu

Die Rendite der Anlageklasse Aktien Europa war im zweiten Quartal 2023 am stärksten und erreichte 15,3 Prozent, die von Aktien weltweit legte um 12,3 Prozent zu. Demgegenüber betrug das Minus bei den Immobilien-Anlagen 7,5 Prozent. Im Anlagejahr 2022 hatten alle Anlageklassen, bis auf den Geldmarkt zweistellig in der Verlustzone gelegen. Die Gesamtrendite für das Dax-Portfolio im zweiten Quartal 2023 betrug 4,7 Prozent.

In seiner Modellrechnung geht WTW von drei Benchmark-Pensionsplänen aus: jeweils einem für den Dax und den M-Dax typischen Pensionsplan und einem sogenannten 100-Prozentplan, einem Pensionsplan, der zum Stichtag 31.12. 2003 vollständig ausfinanziert war und laufend in Höhe der neu erdienten Ansprüche dotiert wird. Der Dax-Pensionsplan sowie der 100-Prozentplan halten im Portfolio etwa 60 Prozent Anleihen und etwa 25 Prozent Aktien, 7,7 Prozent Immobilien und fast sechs Prozent liquide Mittel. Im Modell für den M-Dax liegen Anleihen bei rund 53 Prozent und Aktien bei circa 30 Prozent.

Keine Entwarnung

„Nach spürbaren Verlusten im letzten Jahr konnten im ersten Halbjahr 2023 fast alle Anlageklassen zulegen. Besonders die Aktienmärkte haben deutlich angezogen. Dadurch konnten sich die Pensionsvermögen vom Tief des Vorjahres erholen. Das kommt dem Ausfinanzierungsgrad der Pensionswerke zugute“, sagt Hanne Borst, Leiterin Retirement bei WTW Deutschland. Sie betont aber, dass sich die Kapitalmärkte weiterhin sehr volatil zeigen angesichts von Rezessionssorgen, einer immer noch hohen Inflation und des anhaltenden Ukraine-Kriegs. „Die Unternehmen sind daher weiterhin gut beraten, ihre Pensionssysteme engmaschig im Blick zu behalten“, so Borst.

Fachkräfte wollten bAV als Zusatzleistung

Zusätzlich zu den Rezessionsängsten stünden derzeit viele Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels unter Druck, weshalb sich derzeit Unternehmen aller Größenordnungen veranlasst sähen, ihre Strategie in puncto Nebenleistungen zu überarbeiten. „Gerade jetzt lohnt es sich für Unternehmen, auf die bAV zu setzen“, betont Dr. Johannes Heiniz, Senior Director Retirement bei WTW.

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