Corporates
26. Oktober 2021

Dax-Pensionsverpflichtungen sinken im dritten Quartal

WTW-Studie: 397,2 Milliarden an Verpflichtungen. Ausfinanzierungsgrad steigt auf gut 73 Prozent.

Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen in den Kapitalmärkten die Pensionspläne in Deutschland? Dieser Frage geht die Modellberechnung „German Pension Finance Watch“ der Unternehmensberatung Willis Towers Watson anhand von drei Benchmark-Pensionsplänen nach: jeweils einem für den Dax und M-Dax typischen Pensionsplan sowie einem Pensionsplan, der zum Stichtag 31.12.2003 vollständig ausfinanziert war und laufend in Höhe der neu erdienten Ansprüche dotiert wird (100-Prozent-Plan). Die Pensionsvermögen der Dax-Unternehmen stiegen der Modellrechnung zufolge dank einer guten Kapitalmarktlage im dritten Quartal 2021 um 2,8 Prozent auf 291,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg der Rechnungszins auf 1,34 Prozent (Q2: 1,2 Prozent) und sorgte dafür, dass die Pensionsverpflichtungen auf 397,2 Milliarden Euro zurückgingen. Damit verbesserte sich der Ausfinanzierungsgrad, das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen weiter; er stieg auf 73,4 Prozent, er erhöhte sich um weitere zwei Prozentpunkte gegenüber der ersten Jahreshälfte und um nunmehr neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich positiv zeigte sich das Bild im M-Dax.

Das Gesamtbild bleibt Willis Towers Watson zufolge auch nach der Erweiterung des Dax und der Verkleinerung des M-Dax weitestgehend unverändert. „Die Pensionswerke bekommen aktuell doppelten Rückenwind“, beschreibt Hanne Borst, Head of Actuarial Consulting Germany bei Willis Towers Watson, die Situation. „Sowohl die für die künftigen Pensionszahlungen reservierten Vermögen als auch die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen entwickelten sich dank des günstigen Einflusses von Rechnungszins und Kapitalmarkt in die gewünschte Richtung – das ist erfreulich für die Unternehmen.“ Der Rechnungszins gab im Juli zunächst nach, jedoch konnten diese Verluste insbesondere im September wieder mehr als ausgeglichen werden. Gegenüber dem Jahresende 2020 ist ein Anstieg um 54 Basispunkte zu verzeichnen. Damit sinken die Pensionsverpflichtungen um etwa neun Prozent.

Dax und M-Dax gleichauf

Die Veränderungen in der Zusammensetzung der Aktienindizes führten in der Rückrechnung zum Jahresende 2020 im Dax zu einer Erhöhung von rund 18 Milliarden Euro bei den Pensionsvermögen und rund 30 Milliarden Euro bei den Pensionsverpflichtungen. Während der Dax vergrößert wurde, wurde der M-Dax verkleinert und Planvermögen (-21 Milliarden Euro) und Pensionsverpflichtungen (-35 Mrd. Euro) sanken. „Das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen entspricht bei den Dax-Newcomern etwa dem Durchschnitt im alten Dax-30“, berichtet Borst. Sie ergänzt: „Unter den Dax-Newcomern befinden sich einige Unternehmen, die ihren Mitarbeitern traditionell eine betriebliche Altersversorgung gewähren und ihre Pensionswerke schon lange professionell managen. Damit bleibt das Gesamtbild im Dax auch nach der Erweiterung konstant“. Am 20. September wurden zehn Unternehmen aus dem M-Dax in den Dax-40 aufgenommen, darunter Airbus, Porsche und Puma, der Pharmazulieferer Sartorius und das Diagnostikunternehmen Qiagen.

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