Recht, Steuer & IT
1. Februar 2022

Deka gründet Blockchain-Plattform

Swiat GmbH soll digitalisierte Wertpapieremissionen ermöglichen. Ausbau zu Konsortium angestrebt.

Die Deka-Bank, eine 100-prozentige Tochter der Sparkassen, gründet eine eigene Blockchain-Plattform. Die Neugründung ist eine Transaktionsplattform, die den Namen „Secure Worldwide Interbank Asset Transfer“ (kurz: Swiat GmbH) trägt. Geschäftsführer von Swiat ist Henning Vollbehr. Der Diplom-Mathematiker ist seit 2006 bei der Deka. Zuvor war er bei der HSH Nordbank Derivatehändler und dort zuständig für die quantitative Analyse. Bei der Deka baute er das Trading Desk für Aktienderivate und strukturierte Produkte auf. Zuletzt verantwortete er die Weiterentwicklung der Front-Office-Systeme des Kapitalmarktgeschäfts – und war der Projektleiter für Swiat.

Auf der Plattform können laut der Deka schon heute Wertpapierprozesse digitalisiert werden. Wofür bislang etwa bei der Emission eines Wertpapiers aufwendige Abstimmungen und Dokumentationen notwendig waren, reichten heute schon wenige Klicks für eine Umsetzung in Echtzeit. Der Prozess werde so nicht nur effizienter, schneller und günstiger, sondern auch sicherer.

Kooperation mit anderen Banken und Asset Managern

Swiat soll der Deka zufolge zu einem Marktkonsortium aufgebaut werden, das es Banken, Asset Managern und Infrastrukturdienstleistern anbietet, Teil der Plattform zu werden und offene Schnittstellen zu nutzen. Die Plattform stellt eine gemeinsame Blockchain-Infrastruktur zur Verfügung. Hierauf könnten die Teilnehmer eigene Produkte entwickeln und an den Markt bringen können.

Ziel von Swiat sei es, die noch weitgehend fragmentierten Prozesse innerhalb der Branche abzulösen und gemeinsame Standards für die internationale Wertpapierabwicklung zu schaffen. „Die Digitalisierung wird die Finanzmärkte in den nächsten Jahren deutlich verändern. Finanzmarktteilnehmer müssen sicherstellen, dass sie anschlussfähig bleiben. Das wird nur gelingen, wenn wir bei Infrastrukturthemen kooperieren. Swiat bietet diese Chance“, sagt Martin K. Müller, Vorstandsmitglied der Deka-Bank.

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