Immobilien
13. Oktober 2025

Der Hotelinvestment-Markt wächst – auf niedrigem Niveau

Aktivste Käufergruppe sind in diesem Jahr Family Offices. Dahinter reihen sich Hotelbetreiber ein, gefolgt von institutionellen Investoren.

Der deutsche Hotelinvestmentmarkt hat zum Ende des dritten Quartals ein Transaktionsvolumen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro für das bisherige Jahr verbucht. Das sind 57 Prozent mehr gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wie der Gewerbeimmobilienspezialist JLL berichtet, hat das Transaktionsvolumen nach neun Monaten bereits den Wert des Gesamtjahres 2024 übertroffen. Allein im dritten Quartal fanden Hoteltransaktionen im Umfang von rund 545 Millionen Euro statt. Im langfristigen Vergleich liegen die Resultate weit unter dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024.

Im laufenden Geschäftsjahr zählte JLL bislang 40 Transaktionen, wobei 14 auf das dritte Quartal entfallen. Den Angaben zufolge kam es zu insgesamt 35 Einzelabschlüssen. Außerdem wechselten fünf Hotelportfolios den Eigentümer. Da das Volumen stärker als die Zahl der Abschlüsse stieg, zog auch die durchschnittliche Dealgröße von 28,1 Millionen Euro auf 35,4 Millionen Euro an.

Stefan Giesemann, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group, kommentiert: „Die vielen Transaktionen, die sich in den vergangenen Monaten im Markt angebahnt haben, materialisieren sich nun und spiegeln sich deutlich in den aktuellen Volumina wider. Mit den weiteren Deals, die sich derzeit noch in der Due Diligence befinden, gehen wir davon aus, dass wir zum ersten Mal seit 2021 die Zwei-Milliarden-Euro-Marke wieder überschreiten und somit über dem Fünfjahresschnitt landen werden.“

Zu den größten Einzeltransaktionen im bisherigen Jahresverlauf zählt der Erwerb des Motel One Upper West als Teil der gemischt genutzten Immobilie Upper West in Berlin durch die Schoeller Group für 450 Millionen Euro. Verkäufer war die Signa-Gruppe. Bemerkenswert war auch der Ankauf des Steigenberger Kanzleramt Berlin durch den Investor PGIM für den europäischen Core-Plus-Fonds. Verkäufer der Immobilie mit 339 Zimmern war Amundi.

Family Offices sind die aktivste Käufergruppe

Aktivste Käufergruppe waren bislang Family Offices mit einem Anteil von 29 Prozent am Gesamttransaktionsvolumen, was in absoluten Zahlen 410 Millionen Euro entspricht. Dahinter reihen sich Hotelbetreiber mit 25 Prozent (360 Millionen Euro) ein, gefolgt von institutionellen Investoren mit 22 Prozent (318 Millionen Euro).

Ausländische Investoren sorgten laut JLL bis Ende des dritten Quartals mit 63 Prozent für die deutliche Mehrheit des Transaktionsvolumen. Insgesamt steuerten sie 15 überwiegend großvolumige Transaktionen mit insgesamt 887 Millionen Euro bei.

Gewerkschaften sehen Chancen im Hotelgeschäft

Union Investment berichtete zum Quartalswechsel über den Verkauf eines Hotels – eigentlich keine große Sache. Doch zwei Fakten machen die Transaktion spannend.

Autoren:

Schlagworte:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert