Alternative Anlagen
15. März 2021

Deutliche Zunahme der Direktabnahmeverträge

Anteil von Corporate-PPAs am Gesamtaufkommen der Erneuerbaren steigt auf 54 Prozent. Preispremium erwartet.

Bei den Erneuerbaren boomen Direktabnahmeverträgen mit Unternehmen. In 2020 wurden laut einer Studie von Pexapark erstmals mehr sogenannte Corporate-PPAs (Power Purchase Agreements) geschlossen als direkt mit der Energiewirtschaft. Das Gesamtaufkommen lag bei 54 Prozent, die übrigen 46 Prozent entfielen auf die Energiewirtschaft. 2019 lag deren Anteil noch bei 75 Prozent. Direktabnahmeverträge entwickeln sich nach Auslauf des EEG mehr und mehr zu einer deutschen Spezialität: „Deutschland ist hier weltweit Vorreiter mit seiner gut ausgebauten industriellen Basis und vielen Unternehmen mit hoher Bonität“, sagt Markus W. Voigt, CEO der Aream Group. „Für Investments in Erneuerbare Energien bringt das zusätzlichen Schub.“

Grund könnte laut Aream sein, dass die Nachfrage nach grünem Strom zunehmend das Angebot übersteigt. Voigt führt dabei beispielsweise die Initiative RE100 an, bei der sich Großunternehmen zusammengetan haben, um ihre CO2-Ziele zu erreichen. Seit Jahresbeginn seien hier allein 21 neue Unternehmen dazugekommen, die neuen Strom suchen. Dieser Bedarf könne mit dem im vergangenen Jahr produzierten Grünstrom von 247 TWh nicht gedeckt werden, so Voigt. Laut dem Fraunhofer-Institut müssten in Deutschland zehn bis 15 GW Photovoltaik pro Jahr und sieben bis acht GW Onshore-Wind installiert werden, um die erhöhte Nachfrage zu decken sowie die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. „Da entsteht zurzeit ein enormes Momentum – auch wegen der steigenden Nachfrage“, so Voigt. „Für unsere Projekte nehmen wir bereits in sehr frühen Phasen ein starkes Interesse bei potenziellen Abnehmern war und sehen vor allem hohes Potenzial für Photovoltaik in Deutschland“, sagt Voigt.

Folge könne ein Preispremium sein, so Voigt. Der Durchschnittspreis für Corporate-PPAs für Photovoltaik in Deutschland mit Abnahmeverträgen zwischen zehn bis 15 Jahren (unter Garantie der Abnahme Power as Produced) liege aktuell bei rund 47 Euro. Aream erwartet eine Steigerung auf 48 Euro bis 2025 und auf 55 Euro bis 2035.

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