Immobilien
16. April 2014

Die Konkurrenz ist zurück

US-Amerikanische Investoren haben den Immobilienfinanzierungsmarkt als Anlageklasse wiederentdeckt, auch der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt steht im Fokus. Rund 2,5 Milliarden Euro an US-Kapital sollen 2014 zur Verfügung stehen.

Die gewerbliche Immobilienfinanzierung hat für institutionelle Investoren aus Deutschland in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Immer mehr wollen sich in dieser Asset-Klasse engagieren. Erst vor einigen Wochen hat sich beispielsweise die VPV Versicherungen in dieses Segment vorgewagt. Geplant ist der Aufbau eines Kreditbuchs im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Doch die deutschen institutionellen Investoren müssen sich auf mehr Konkurrenz aus dem Ausland einstellen. Laut einer Markterhebung des internationalen Immobilienfinanzierungsberaters Flatow Advisory Partners (FAP) stehen 2014 mindestens 4,1 Milliarden Euro ausländisches Kapital für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland zur Verfügung.
Den Löwenanteil bringen Investoren aus den USA ins Land: Sie stellen laut FAP rund 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit nähere sich das anlagesuchende Kapital aus den USA wieder früheren Größenordnungen etwa der Jahre 2005 oder 2006 an. Allerdings sei längst nicht ausgemacht, ob genügend Zielobjekte für die erwartete Eigenkapitalrendite gefunden werden können. Hinter den USA folgen Großbritannien (1,05 Milliarden Euro), Frankreich (350 Millionen Euro) und die Schweiz (125 Millionen Euro) als Herkunftsländer der Kapitalgeber.
Aber nicht nur aus den westlichen Industriestaaten scheint ein zunehmendes Interesse am deutschen Immobilienmarkt zu bestehen. Wie FAP anmerkt, herrscht in der deutschen Immobilienwirtschaft teils die Meinung vor, dass institutionelle Investoren aus China – insbesondere Versicherungsgesellschaften – derzeit im großen Stil in den deutschen Immobilienmarkt eintreten. „Das stimmt insofern, als sie erst seit Kurzem überhaupt außerhalb Chinas investieren dürfen, also quasi von Null an starten“, erklärt Curth-C. Flatow, geschäftsführender Gesellschafter von FAP. Und weiter: „Entsprechend beobachten auch wir rege Sondierungen im Markt. Als große Kapitalgeber sind die Chinesen zumindest in Deutschland aber faktisch noch nicht sichtbar.“
Beim Blick auf die Herkunft des Kapitals nach Unternehmensstruktur zeigt sich laut der Markterhebung von FAP eine starke Dominanz der ausländischen Versicherungen, sie stehen zusammengenommen für 1,65 Milliarden Euro Finanzierungskapital. Internationale Fonds folgen mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro vor Industrieunternehmen mit einer Milliarde Euro.
portfolio institutionell newsflash 16.04.2014/Kerstin Bendix

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