Awards
12. Februar 2024

„Diese Würdigung wird in der Branche stark wahrgenommen“

Die Stadtsparkasse München gehört mit einer Bilanzsumme von rund 24 Milliarden Euro (Ende 2022) zu den größten Sparkassen Deutschlands und hat den portfolio institutionell Award als „Beste Bank“ bereits mehrfach gewonnen. Ihr Direktor Treasury, Sascha ­Peharec, nennt Gründe für die regelmäßige Teilnahme und die verdiente Auszeichnung in 2023.

Was bedeutet Ihnen die Teilnahme für das öffentliche Meinungsbild Ihres Kreditinstituts, aber auch für das interne Renommé ­Ihrer Abteilung in der Bank?

Die Auszeichnung mit dem Award bestätigt unser Vorgehen im Bereich Treasury-Management. Aufgrund der Bekanntheit von portfolio institutionell wird diese Würdigung in unserer Branche stark wahr­genommen. Zum Beispiel durch etliche Gratulationen von Geschäftspartnern. Dies freut uns sehr und stellt einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnahme dar.

In der Stadtsparkasse München legen wir großen Wert auf ein übergreifendes ­Gesamtsystem zur Steuerung der Erträge und Risiken. Das Treasury-Management ist ­somit eng verzahnt mit anderen Fachbereichen wie zum Beispiel dem Risikocontrolling oder der Vertriebssteuerung. Die ­Auszeichnung durch den Award ­geben wir daher auch als Dank und Wertschätzung an die anderen Bereiche im Haus weiter.

Die Fachjury bescheinigte der Bank eine ­hohe Flexibilität und eine niedrigere ­Duration im Depot-A: Was haben Sie in der Zinswende richtig gemacht?

Die Aussteuerung der Zinsänderungs­risiken erfolgt auf Gesamtbankebene unter Berücksichtigung aller zinstragenden Ge­schäfte – also auch des Kundengeschäfts. Das wenig attraktive Verhältnis von ­Chan­cen und Risiken der vergangenen ­Jahre spiegelte sich auch direkt im Depot-A wider.
Dabei wurde aufgrund des niedrigen oder sogar negativen Zinsniveaus bis 2022 die ­Liquidität – in Höhe des Tiering Frei­betrags – auf dem Bundesbankkonto „geparkt“. ­Investitionen wurden vorwiegend in Kurzläufer sowie ausgewählte Spreads, Aktien und Immobilien getätigt. Auf eine Erhöhung des Risikos – sowohl beim Zinsänderungs- als auch beim Adressrisiko – zur Erzielung einer höheren Renditeerwartung wurde verzichtet.
Die resultierende kurze Fälligkeitsstruktur konnte genutzt werden, um mit der restriktiven Geldpolitik schrittweise wieder in die Rentenmärkte umzuschichten.

Bei der Fachjury punktete die Stadtspar­kasse München insbesondere durch den „zielführenden Einsatz neuer relevanter ­Instrumente“, wie zum Beispiel ESG-Scores oder Green Bonds. Was ist Ihre Klimastra­tegie für die Kapitalanlage?

In unserer Nachhaltigkeitsstrategie für die Eigenanlagen setzen wir bewusst verschiedene Akzente. Zum Beispiel die Einhaltung der Normen des UN Global Compact oder den Ausschluss von Investitionen in der Branche „Kohleförderung und -vertrieb“.
Zudem haben wir die Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet. Die Erhebung von belastbaren ­Daten von CO₂-Aspekten für die Eigenan­lagen gestaltet sich bislang allerdings noch herausfordernd. Diese Thematik wurde ­bereits von vielen Asset Managern und ­Kapitalverwaltungsgesellschaften erkannt, so dass sich die Datenqualität sukzessive ­verbessert.

Die Immobilienmärkte befinden sich gerade­ im Sinkflug. Was heißt das für Sie als Gewinner des vergangenen Jahres, dem die Fachjury eine „sehr gute Integration von Immobilienrisiken in die Portfoliosteuerung“ bescheinigt hat. Was haben Sie dabei genau im Blick?

Im Zuge gestiegener Zinsen und Baukosten sowie steigender ESG-Anforderungen (zum Beispiel energetische Sanierungen) haben die Risiken und Herausforderungen an den Immobilienmärkten zugenommen.
Im Risikomanagement werden diese Entwicklungen berücksichtigt, indem regelmäßig entsprechende Daten erhoben und ­analysiert werden. Zum Beispiel der Anteil der inflationsindexierten Mietverträge bei Gewerbeobjekten, die Energieeffizienz von Gebäuden oder die Fälligkeiten und Konditionen von Fremdfinanzierungen in Immobilienfonds.
Um alle Facetten und Aspekte des Immobilienmarktes und dessen Auswirkungen auf die Stadtsparkasse München zu berück­sichtigen, erfolgt ein ständiger interner Austausch zwischen den involvierten Fachbereichen Risikocontrolling, Immobilienmanagement und Treasury.
Es werden dabei die aktuellen Entwicklungen besprochen und die Auswirkungen auf unser Haus diskutiert. Abgerundet wird die Markteinschätzung durch die situative Einbeziehung externer Marktexpertise, beispielsweise von der SIS-Sparkassen-­Immobilien-Service GmbH oder von externen Fondsmanagern.

Die Auszeichnung als „Beste Bank“ gab es zum ersten Mal im Jahr 2010 für die Stadtsparkasse München. Was ist der Grund für die hohe Motivation, sich immer wieder zu bewerben?

Der Gewinn dieses renommierten Awards ist für uns jedes Mal eine große Ehre und ­eine Bestätigung für unsere harte Arbeit, ­unseren Einsatz und unsere Fähigkeit, komplexe Finanzherausforderungen zu meistern.

Die Fachjury entwirft einen mitunter sehr umfangreichen Fragebogen. Wenn Sie ­einmal Jurymitglied sein dürften: Welche Fragen würden Sie in den Fragebogen noch mit aufnehmen, was würden Sie gegebenenfalls anders machen?

Der Fragebogen bildet unseres Erachtens die wesentlichen Stellschrauben für eine erfolgreiche Bank ab. Wir könnten uns vorstellen, dass das Thema der digitalen Transformation in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.

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