Asset Manager
1. Juni 2022

DWS-Chef Asoka Wöhrmann geht im Streit

Die Fondstochter der Deutschen Bank legt sich einen neuen Chef zu. Amtsinhaber Asoka Wöhrmann legt sein Mandat nieder.

Die nach Vorwürfen wegen Greenwashings bei Finanzprodukten unter Druck stehende Fondsgesellschaft DWS wechselt ihren umstrittenen Chef, Dr. Asoka Wöhrmann, aus. Stefan Hoops werde mit Ablauf des Tages der diesjährigen Hauptversammlung (9. Juni) neuer Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der DWS, teilte die Fondstochter der Deutschen Bank in der Nacht zu Mittwoch mit.

Die Gesellschafterversammlung der DWS Management GmbH habe ihn mit Wirkung zum 10. Juni 2022 zum Mitglied und Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt. Wöhrmann habe sein Mandat in der Geschäftsführung der DWS mit Wirkung zum Ablauf des Tages der diesjährigen Hauptversammlung niedergelegt.

Wöhrmann weist Vorwürfe zurück

Der neue DWS-Chef kommt vom Mutterkonzern. Dort war Hoops Leiter der sogenannten Unternehmensbank der Deutschen Bank. Gründe für den Wechsel wurden nicht mitgeteilt. Allerdings gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche Probleme. Seit längerem steht laut einer Meldung der „FAZ“ (1. Juni 2022) der Vorwurf im Raum, die DWS habe Finanzprodukte als nachhaltig deklariert, obwohl sie es gar nicht waren. Darin heißt es: „Aufgebracht wurden sie von der Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler, die Wöhrmann daraufhin entlassen hat. Fixler klagte gegen die Entlassung, verlor aber vor einem Frankfurter Gericht.“

Dem Bericht zufolge wurden Wöhrmann Fehler in der Unternehmensführung vorgeworfen. Er selbst habe alle Anschuldigungen auf der Bilanzpressekonferenz der DWS Ende Januar zurückgewiesen. „Seit April vergangenen Jahres waren DWS und ich selbst Ziel von vielerlei Angriffen“, sagte er damals laut dem Bericht. Diese Attacken zielten auf den Ruf der DWS sowie auf seine eigene Reputation und auch sein Wohlergehen ab. „Ich weise alle diese Vorwürfe und Unterstellungen ausdrücklich zurück“, betonte Asoka Wöhrmann.

Wöhrmann ist seit Ende 2018 Vorstandschef der börsennotierten DWS. Zuvor leitete er das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank. Die DWS Group GmbH & Co. KGaA gehört mit 902 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand: 31. März 2022) zu den größten Vermögensverwaltern. Die Gesellschaft ist global tätig. Die Deutsche Bank hält rund 78 Prozent der Aktien der DWS Group.

(Nachricht wurde am 3. Juni 2022 aktualisiert.)

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