Versorgungswerke
14. April 2014

Ein Schlosshotel für die betriebliche Altersvorsorge

Die Pensionskasse HT Troplast hat das in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Schlosshotel Schorssow gekauft. Hotelinvestments erfreuen sich bei institutionellen Investoren wachsender Beliebtheit.

Das Vier-Sterne-Schlosshotel Schorssow in der Mecklenburgischen Schweiz hat den Besitzer gewechselt. Käufer des Objekts, das im zentralen Teil von Mecklenburg-Vorpommern gelegen ist, ist die Pensionskasse HT Troplast aus Troisdorf (Nordrhein-Westfalen). Presseberichten zufolge wurde über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Das einstige Herrenhaus wurde von seinem bisherigen Eigentümer Mitte der 1990er Jahre saniert und zum Hotel mit 43 Zimmern umgebaut. 
Laut dem Branchendienst „Castlewelt“ handelt es sich um eines der schönsten und renommiertesten Schlosshotels Mecklenburgs. Wie es heißt, konnte der bisherige Eigentümer das Hotel nicht mehr selbst betreiben und hat es nunmehr nach einigen Jahren der Verpachtung endgültig in neue Hände abgegeben. 
Wie dem Impressum auf der Hompage des Hotels zu entnehmen ist, übernahm die DKB Stiftung Schorssow UG, eine Tochter der DKB Stiftung, im Jahr 2012 das Schlosshotel und konnte so den Hotelbetrieb sowie eine denkmalgerechte Pflege und Nutzung der Gebäude und des Parks sichern. 
Hotels für die betriebliche Altersvorsorge
Neuer Herr im Haus ist nun die Pensionskasse HT Troplast, eine 1930 gegründete Versorgungseinrichtung der Beschäftigten in der Chemischen- und der Kunststoffindustrie, deren Hauptquartier sich auf dem Gelände des Troisdorfer Industrieparks in einem eher bescheiden anmutenden Gebäude befindet. Das Schlosshotel stellt demgegenüber einen bemerkenswerten Kontrastpunkt dar.
Thorsten Fiedler, stellvertretender Vorsitzender der PK, betonte laut „Castlewelt“, dass das Hotel wegen seiner sehr guten baulichen Substanz und besonders schönen und einmaligen Lage am Ufer eines Sees eine sehr attraktive Ergänzung für das bestehende Immobilienportfolio der Pensionskasse darstellt.
Das Objekt wird Teil der auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgerichteten Investitionsstrategie, heißt es. Bislang tätigte die Pensionskasse HT Troplast ihre Immobilieninvestments primär über Spezial- und offene Immobilienfonds. Die Kapitalanlagen beliefen sich am Ende des Geschäftsjahres 2012 auf rund 278 Millionen Euro. Die Real-Estate-Quote lag zuletzt bei rund 20 Prozent. Trägerunternehmen der Pensionskasse ist die HT Troplast GmbH, ein Nachfolgeunternehmen der Dynamit Nobel AG.
Hotels im institutionellen Portfolio 
Die Pensionskasse HT Troplast ist nur einer von vielen institutionellen Investoren, die ihre Immobilieninvestments um Hotels erweitern. Laut Union Investment betrachten Kapitalsammelstellen Hotels als Teil ihres Anlageuniversums und als sinnvolle Beimischung. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro in Hotels investiert. Das entspricht einem Anteil von 5,2 Prozent der insgesamt 30,7 Milliarden Euro, die nach Berechnungen des Immobilienberatungshauses Jones Lang LaSalle (JLL) im Jahr 2013 in deutsche Gewerbeimmobilien angelegt wurden. 
Die Investitionen auf dem Hotelmarkt stiegen im vergangenen Jahr deutlich überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtmarkt: Während das Volumen der Investments in gewerbliche Liegenschaften insgesamt binnen Jahresfrist um 21 Prozent anstieg, verzeichneten Hotelimmobilien im gleichen Zeitraum ein Plus von 30 Prozent. 
Die Experten von JLL erwarten für das laufende Jahr ein Transaktionsvolumen im Bereich der Hotelimmobilien in der Höhe des Vorjahres und ein Volumen, das deutlich über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 1,2 Milliarden Euro liegt. Interessanterweise rücken inzwischen bei Hotels auch die Sekundärmärkte stärker in den Blickpunkt, wie Investitionen in Wiesbaden und Leipzig zeigten. Zudem gebe es mehr Engagements von ausländischen Investoren, wie JLL berichtet. Diese stammten unter anderem aus Großbritannien, Russland, Israel, Frankreich, Spanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zwar seien die Investoren in erster Linie an Hotels in A-Lagen wie München oder Frankfurt am Main interessiert, laut dem Maklerhaus Colliers werden zunehmend auch B-Lagen wie Freiburg oder Essen stärker favorisiert. 
portfolio institutionell newsflash 14.04.2014/Tobias Bürger
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