Emotionalität reduziert Renditen

63 Prozent der Vermögensverwalter glauben, dass emotional getroffene Entscheidungen der Kunden diese jährlich mehr als 100 Basispunkte des investierbaren Vermögens kosten. 15 Prozent beziffern die Kosten sogar mit 200 Basispunkten. Dies ergab eine neue europäische Studie der Behavioral-Finance-Experten von Oxford Risk. Erhoben wurden diese Daten unter 150 Vermögensverwaltern in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Irland im September. Zusammen verwalten die Befragten ein Vermögen von rund 327 Milliarden Euro.

Als besorgniserregend bezeichnen es die Studienautoren, dass angesichts der enormen finanziellen Auswirkungen, die emotionale Entscheidungen auf die Anlagen der Kunden haben können, nur drei Viertel der befragten Vermögensverwalter eine ihrer Hauptaufgaben darin sehen, ihren Kunden bei der Bewältigung ihrer Emotionen bei Anlageentscheidungen zu helfen. Drei Prozent sind der Meinung, dass dies nicht zu ihren Aufgaben gehört, und 21 Prozent sind sich unschlüssig, ob dies der Fall ist oder nicht.

Dr. Greg B. Davies, Leiter der Abteilung Behavioural Finance bei Oxford Risk, sagt: „Die jüngsten globalen Ereignisse betreffen alle Anleger, und wir wissen, dass in Krisenzeiten gemeinsame Verhaltensweisen und Ängste zutage treten. Die Anleger konzentrieren sich wahrscheinlich zu sehr auf die Gegenwart und auf Details, und viele fühlen sich trotz ihres besseren Urteils gezwungen, etwas zu tun. Oft führt dieses ‚etwas‘ zu Unterinvestitionen, zu niedrigen Preisen oder zu einer geringeren Diversifizierung, und wie unsere neue Studie zeigt, kann sie das teuer zu stehen kommen.“ Oxford Risk entwickelt Software für Vermögensverwalter und andere Finanzdienstleister.

Davies fügt hinzu: „Das Management des Anlegers ist genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als das Management der Anlagen selbst. Eine sorgfältig zusammengestellte Portfoliomanagement-Strategie kann sehr schnell zunichte gemacht werden, wenn Verhaltensmerkmale die falschen Handlungen provozieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Vermögensverwalter dies und ihre wichtige Rolle dabei nicht nur verstehen, sondern auch mit den richtigen Instrumenten ausgestattet sind, um dies effektiv zu erreichen.“

Schlagworte: Strategische Asset Allocation (SAA)

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