Versicherungen
17. Oktober 2019

Erster Abschluss nach dem BRSG

Verdi und Talanx beabsichtigen Aufnahme in Haustarifvertrag. Talanx-Angestellte werden bei Zurich versichert.

Der erste Vereinbarung nach dem neuen Betriebsrentenstärkungsgesetzt (BRSG) steht vor dem Abschluss. Wie die Zurich Gruppe Deutschland und die Talanx mitteilten, haben sich die Talanx und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Verhandlungen darauf verständigt, diese in den Haustarifvertrag aufzunehmen. Verdi ist die für die Angestellten der Talanx zuständige DGB-Gewerkschaft und verhandelt derzeit mit der Talanx einen neuen Haustarifvertrag. Die 12.000 inländischen Mitarbeiter des Talanx-Konzernes sollen demnach künftig die Möglichkeit haben, eine Betriebsrente nach dem Sozialpartnermodell über die Zurich Gruppe Deutschland zu erhalten. Die Entscheidung steht unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der Bafin. Ein zweiter Abschluss könnte folgen: Auch die Zurich Gruppe Deutschland will mit Verdi Verhandlungen für die Versicherung ihrer Mitarbeiter aufnehmen. Die Talanx und die Zurich Gruppe Deutschland haben sich zum Konsortium „Die Deutsche Betriebsrente“ zusammengeschlossen – gut möglich also, dass die Angestellten von Talanx und Zurich bald vom jeweils anderen Konsortialpartner ihre Betriebsrente beziehen.

„Blaupause für die gesamte Branche“

„Das Sozialpartnermodell lebt – allen Unkenrufen zum Trotz“, so Fabian von Löbbecke, der für bAV und Konsortium zuständige Vorstand. „Rund zwei Jahre nach der Einführung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG) haben wir in Verdi einen wichtigen Partner gefunden, mit dem wir jetzt die Grundlage geschaffen haben, um das neue Altersvorsorgemodell unseren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugänglich zu machen.“ Die Verhandlungen verliefen sehr konstruktiv und zielorientiert. Martina Grundler von Verdi sagte dazu: „Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kann das Sozialpartnermodell ein sinnvoller Baustein für finanzielle Sicherheit im Alter sein. Dass Talanx als erster Arbeitgeber in Deutschland dieses neue Vorsorgeinstrument nun gemeinsam mit uns plant einzuführen, ist gerade für Beschäftigte mit geringen Einkommen ein wichtiger Schritt bei der Absicherung gegen die Altersarmut und kann als Muster für andere Unternehmen dienen.“

Lars Golatka, Vorstandsvorsitzender des Zurich/Deutsche Bank Joint-Ventures Deutscher Pensionsfonds AG und zugleich Konsortialführer der „Die Deutsche Betriebsrente“ betonte die über die Einigung hinausgehende Wirkung: „Die Einigung zwischen Verdi und „Die Deutsche Betriebsrente“ ist eine wichtige Blaupause für die gesamte Branche. In der aktuellen Debatte zum Sozialpartnermodell hat die Entscheidung, ein Sozialpartnermodell einzuführen Signalwirkung und unterstreicht die Wichtigkeit von neuen Lösungen in der betrieblichen Altersvorsorge“. Zuletzt sind Rufe nach einem Obligatorium lauter geworden.

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