Inflationsschutz und Diversifikation

Investments in Forst und Agrikultur werden künftig für APG, den mit etwa 600 Milliarden Euro größten Pensionsfonds-Dienstleister der Niederlande, eine größere Rolle spielen. In den kommenden fünf Jahren wollen wir unser derzeitiges Portfolio von 1,8 auf drei bis fünf Milliarden Euro vergrößern. Unsere ersten Investments in Forst und Agrar haben wir bereits im Jahr 2007 getätigt.

Für Pensionsfonds wie ABP, für den wir exklusiv in diese beiden Natural Ressources investieren, machen Investments in Forst und Agrar aus verschiedenen Gründen Sinn. Unter Rendite- und Risiko­gesichtspunkten sind diese beiden Asset-Klassen eine gute Investition für einen Pensionsfonds, da die Rendite mit dem allgemeinen Preisniveau wächst und somit eine natürliche Absicherung gegen Inflation bietet. Zudem tragen Forst und Agrar zur Diversifikation des Gesamtportfolios bei. Sehr vorteilhaft und wichtig ist aber auch, dass entsprechende Investments zur Realisierung der Sustainable Development Goals der UN beitragen. Zur Jahresmitte hatte ABP etwa je 20 Basispunkte in Forst und Agrar investiert.
Für ABP haben wir vor kurzem gemeinsam mit drei Partnern für 385,5 Millionen Dollar in Chile 80.000 Hektar Wald erworben. Grundsätzlich ist für Investoren mit ESG-Ambitionen an Forst­investments interessant, dass diese zur CO₂-Reduktion beitragen. Diese chilenischen Wälder sind zudem mit dem FSC-Gütesiegel (Forest Stewardship Council) ausgezeichnet, was bedeutet, dass sie zur ­Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen und dass bei ihrer Bewirtschaftung das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der Mitarbeiter und der ­lokalen Gemeinschaften berücksichtigt wird. Obligatorisch für den Erhalt des FSC-Siegels ist, für jeden geschlagenen Baum einen neuen Baum zu pflanzen. Ältere Bäume zu fällen, macht übrigens nicht nur aus finanziellen Gesichtspunkten Sinn. Während sich nämlich bei ­älteren Bäumen die CO₂-Absorption abflacht, benötigen jüngere Bäume für ihr Wachstum besonders viel CO₂. Intern entwickeln wir zudem derzeit Natural Capital Stewardship Guidelines.

Einen besonders großen Nachhaltigkeitsbeitrag leistet Holz im Hausbau, weil dadurch CO₂ für lange Zeit gespeichert wird und vor allem die CO₂-intensiver Zement- und Betonproduktion wegfällt. Berücksichtigt man diese Effekte in der Kostenplanung sind Holzkonstruktionen im Immobilienbau noch attraktiver. Anzu­nehmen ist, dass langfristig Holz als Baustoff an Bedeutung ­gewinnt. Beispielsweise muss in Amsterdam ab 2025 jedes fünfte neugebaute Haus eine Holzkonstruktion sein.

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