Klimawandel, Transition und Green Bonds

Auf dem Weg in eine klimaneutrale und nachhaltige Welt kommt dem Finanzmarkt eine zentrale Rolle zu: die Mobilisierung des hierfür benötigten Kapitals. Als Bank aus Verantwortung hat die KfW eine lange Tradition in der Finanzierung von Maßnahmen im Bereich Klima und Umwelt, allein in den Jahren 2016 bis 2020 wurden 170 Milliarden Euro zugesagt. Die KfW unterstützt aktiv die Entwicklung des für die Transition wichtigen Green Bond Marktsegments. Mit rund 31 Milliarden Euro emittierten Green Bonds seit 2014 gehören wir weltweit zu den größten ­Emittentinnen. Auch als Green-Bond-Investorin sind wir seit 2015 aktiv. Anfang ­Februar haben wir das ursprüngliche Zielvolumen unseres Green-Bond-Portfolios von zwei Milliarden Euro erreicht und mit dem Bundesumweltministerium vereinbart, das Portfolio auf einem Niveau von zwei bis 2,5 Milliarden Euro zu verstetigen und künftig mehr Wert auf die ganzheitliche ESG-Ausrichtung der Emittenten zu legen.
Um es Emittenten zu erleichtern, mit Green Bonds Investitionen zu finanzieren, die noch nicht vollständig auf das Ziel der Klimaneutralität einzahlen, jedoch für die Transition notwendig sind, haben die Green Bond Principles (GBP) im Dezember 2020 das Climate Transition Finance Handbook veröffentlicht. Es bietet insbesondere Emittenten aus CO₂-intensiven Sektoren wertvolle Hilfestellung bei der Emission von Green Bonds. Eine weitere Produktinnovation am Markt sind Sustainability-linked Bonds. Hier setzen sich Emittenten übergreifende messbare Nachhaltigkeitsziele, wobei bestimmte Anleiheparameter, wie die Höhe des Zinssatzes, an die Zielerreichung gekoppelt sind. Die GBP haben im Sommer 2020 entsprechende Sustainability-Linked Bond Principles entwickelt. Relevant für den Green-Bond-Markt werden auch die Entwicklungen auf EU-Ebene sein. Der aktuelle Vorschlag für einen EU Green Bond Standard sieht die ausschließliche Finanzierungen EU Taxonomie-konformer Aktivitäten vor. Das würde bei Umsetzung des bislang veröffentlichten Ambitionsniveaus der EU Taxonomie dazu führen, dass viele Transitions-­Investitionen nicht über EU Green Bonds finanziert werden können; daher ist die Ko-Existenz von Green Bonds gemäß GBP und solchen, die dem EU Green Bond Standard folgen, zu erwarten.
Green Bonds werden auch in den kommenden Jahren zur ­Transition beitragen. Sie eröffnen Finanzierungsmöglichkeiten und ­befördern den Dialog zwischen Realwirtschaft, Finanzwirtschaft und Politik. Nur wenn diese Akteure gemeinsam im Kampf gegen den Klimawandel agieren, können die Pariser Klimaziele erreicht werden.

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