Ein Bestandteil der Taxonomie

Die EU-Taxonomie kennt nach der aktuellen Diskussion um Atom- und Gaskraft eigentlich jeder. Dieses technische Regelwerk gibt Grenzwerte an, ab denen eine Tätigkeit als nachhaltig eingestuft werden kann. Dies soll die Entscheidungsprozesse gerade von ­Finanzinvestoren einfacher machen. Hierbei werden bisher nur die ersten zwei von sechs Umweltzielen betrachtet:
1.) Vermeidung des Klimawandels
2.) Anpassung an den Klimawandel
3.) Schonung von Wasserressourcen
4.) Zirkularökonomie
5.) Vermeidung von Umweltverschmutzung
6.) Förderung von Biodiversität & Ökosysteme
Ein bisher wenig beachtetes Umweltziel ist das sechste: steigende Temperaturen sind gefährlich für die Artenvielfalt sowohl der Tier- wie der Pflanzenwelt. Um diese zu erhalten, helfen die Einrichtung von Naturschutzgebieten oder das nachhaltige Bewirtschaften von Wäldern. Doch wir müssen auch beachten, was passiert, wenn wir uns zu stark auf ein Ziel fokussieren. Das beste Beispiel ist die Windkraft. Gemäß Taxonomie ist eine Investition nicht nachhaltig, wenn sie eines der anderen Umweltziele gefährdet. Windkraft gefährdet leider die Biodiversität. Die Schwingungen führen zu inneren Verletzungen bei Fleder­mäusen, sodass laut Leibniz Institut ­jedes Windrad pro Jahr im Schnitt vier Fledermausleben auf dem Gewissen hat. Greifvögel kollidieren direkt. Sowohl Fledermäuse wie auch Greifvögel haben von Natur aus wenig Junge, da Windrädergefahren in ihrer Genetik nicht vorgesehen sind. ­Weniger Fledermäuse bedeuten mehr Schädlinge, die Ernten ­bedrohen könnten, weniger Greifvögel bedeuten mehr Mäuse, die ebenfalls zu Ernteeinbußen führen können. Damit steigen ­Nahrungsmittelpreise, die sozial ungerecht wirken. Dies ist ebenfalls ein Negativkriterium in der Taxonomie.
Von daher sollten gerade Investoren wie auch Politiker sich erst einmal ein holistisches Bild von Projekten machen, bevor sie ihre Entscheidungen treffen. Es gibt so gut wie keine reinen grünen Projekte, die vollkommen unschädlich sind, zumindest, wenn sie eine Rendite abwerfen sollen. Denn auch im Wald ist Holz einzuschlagen, um diese zu erzielen und hierzu werden mit Benzin ­betriebene Motorsägen benötigt. Also muss man Kompromisse ­suchen und schauen, dass man der Umwelt Gutes tut, ohne ihr gleichzeitig zu schaden. Biodiversität ist hierbei überlebenswichtig.

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