Zur Wirkung von Impacts

Die Nachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen wächst seit 2008 jährlich. Bislang kann aber nur ein kleiner Teil davon als „Impact Investments“ angesehen werden, also als Investitionen in Unternehmen oder Projekte, die auf eine messbar positive ökologische oder soziale Wirkung abzielen, bei der auch eine Zusätzlichkeit gegeben ist. Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, kurz SDGs, schlüsseln die vielen Facetten von Nachhaltigkeit in klare Bereiche auf.

Denn was genau ein nachhaltiges Unternehmen ausmacht, kann nicht allgemeingültig festgelegt werden: Die vielen Interessensgruppen und Auswirkungen sind vom Investor gegeneinander abzuwiegen. Auch ein Unternehmen, das durch seine Produkte positiv zu einem SDG beiträgt, kann negative Einflüsse auf andere SDGs haben. So kann in Windrädern eingesetztes Balsaholz zur Tropenwaldzerstörung beitragen. Im Gegensatz zu proprietären und oft wenig transparenten ESG-Ratings eignen sich die SDGs sehr gut dafür, die Absichten und den Fokus des Investors zu identifizieren. Sind die Investmentziele festgelegt, sind zweierlei Aspekte wesentlich bei der Selektion von Assets. Erstens: Inwiefern beeinflusst das Unternehmen das jeweilige SDG durch seine Produkte? Zweitens muss man für eine Bewertung der Auswirkungen des Unternehmens auf jedes SDG dazu die Herstellungsprozesse und Lieferketten betrachten, zum Beispiel den Energieverbrauch oder die Arbeitsbedingungen. Jedoch besteht weder bei ESG-Ratings noch den SDGs bislang Einigkeit, welche Einflussfaktoren wie relevant sind und nach welchen Metriken Emittenten zu bewerten sind. Die EU-Taxonomie gibt dies bislang für Klimaschutz und Klimawandel-Anpassung, in etwa SDG 7 und 13, von Unternehmen in einigen Sektoren vor. Für andere SDGs und Sektoren müssen Investoren selbst aktiv werden. Das Frankfurter Start-up ESG Screen17 unterstützt Ass t Manager und Asset Owner bei diesem komplexen Unterfangen.

Für Impact-suchende Investoren ist eine allgemeine Aussage „der Fonds trägt positiv zu SDGs 2, 3, 7, 8, 10 und 14 bei“, wie des Öfteren in Marketingunterlagen zu finden, wenig aufschlussreich. Eine Faustregel, was ein Impact-Investmentprodukt ausmacht: Fokus auf wenige Ziele, präzise Investmentkriterien, messbare Nachhaltigkeitsziele mit verständlichen Metriken, eine transparente Berichterstattung über die tatsächliche Nachhaltigkeitsperformance über die Zeit oder im Vergleich zu einer sinnvollen Benchmark – und eine tatsächliche Verbesserung von sozialen oder ökologischen Indikatoren, die sich auf die Investition zurückführen lässt.

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