Energiewende fördern, Chancen nutzen

Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft wird ­vermutlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Investoren können den ­damit verbundenen Wandel hin zu Erneuerbaren Energien ­unterstützen: zum einen, indem sie Kapital für Unternehmen ­bereitstellen, die sich für diesen Wandel positionieren (Transition-Readiness-Ansatz).

Zum anderen, indem sie sich von Unter­nehmen ohne nachhaltige Geschäftsmodelle abwenden (Dekarbonisierungs-Ansatz). Der Dekarbonisierungs-Ansatz kann bei den betroffenen Unternehmen den Anreiz senken, sich zu verändern. Ausnahmen bilden aus unserer Sicht Firmen, die mehr als 25 ­Prozent ihres Umsatzes mit Kraftwerkskohleproduktion machen und damit nicht ­nachhaltig sind. Daher werden wir uns in unseren aktiv gemanagten ­Portfolios von Investitionen in entsprechende Aktien und Anleihen trennen.

Abgesehen von solchen nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen ­bietet sich unserer Erfahrung nach der Transition-Readiness-­Ansatz an. Dabei geht es im Kern darum, a) wie gut Unternehmen den Wandel hin zu Erneuerbaren Energien in ihren Strategien berücksichtigen, b) welchen Umweltbeitrag die Firmen leisten können und c) was dies für die künftige finanzielle Entwicklung der Unternehmen bedeutet. Der Ansatz beruht auf folgenden fünf Parametern: ­Energieerzeugung (zum Beispiel historische und künftige direkt versursachte Emissionswerte), Energieeffizienz (unter anderem Nutzung und Ausbau ­Erneuerbarer Energien), Energiemanagement (zum Beispiel indirekte Emissionswerte durch Zukauf von Energie), Wassermanagement (etwa Wassereffizienz und Umgang mit möglicher Wasserknappheit) und Abfallmanagement (etwa Strategien zur Abfallreduzierung).

Unsere Analysen zeigen am Beispiel eines hypothetischen ­Aktienportfolios aus Industrieländer-Titeln außerhalb der USA: ­Investoren, die Unternehmen mit hoher Transition Readiness über­gewichten und solche mit geringer untergewichten, können langfristig höhere Renditen erzielen als das Ausgangsportfolio. Zudem waren Transition-Readiness-Portfolios in bisherigen Markt­abschwüngen resilienter und könnten sich auch in künftigen ­Abschwüngen als widerstandsfähiger erweisen. Gleichzeitig lassen sich typische Eigenschaften wie die Branchen- und Ländergewichtung bewahren. Darüber hinaus kann ein Transition-Readiness-­Ansatz den ökologischen Fußabdruck von Portfolios verbessern.

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