Nachhaltige Mobilität für das Klima

Klimaschädliche Gase tragen maßgeblich zur Klimaerwärmung bei und aktuell stammen mehr als 25 Prozent der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr. Trotz öffentlicher Verkehrsmittel ist weiter mit einem langfristigen Anstieg der Autonutzung zu rechnen. Dies erfordert die Entwicklung neuer, nachhaltiger Alternativen, die ein ähnliches Maß an Komfort und Sicherheit bieten wie ein eigenes Auto beziehungsweise die Nutzung des Autos deutlich nachhaltiger gestalten.

Derzeit sind mehrere Start-ups aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität dabei, die Automobilwelt aufzumischen. Der Oliver Wyman Start-Up Mobility Radar untersucht in Echtzeit die neuesten Entwicklungen von vielversprechenden Unternehmen. Der Green Vehicle Sektor sammelte in den letzten Jahren stetig neues Kapital ein und überzeugt mit einem jährlichen Start-up Funding Wachstum von 40 Prozent. Insbesondere die Start-ups, die sich auf den Aufbau eines Ökosystems rund um E-Fahrzeuge konzentrieren, wie die Begleitung des gesamten Batterielebenszyklus, erhielten in den vergangenen Monaten erhebliche Finanzmittel und versprechen hohes Wachstumspotenzial.

Den Green Vehicle Sektor dominieren maßgeblich Start-ups aus den USA sowie Asien. Dies lässt sich insbesondere auf die große Dichte an gestandenen Auto-OEMs zurückführen, welche den E-Fahrzeugmarkt in Europa bestimmen. In den USA und vor allem China sind es insbesondere junge Unternehmen, die hier tätig sind. Näher betrachtet überrascht es nicht, dass Elektrofahrzeughersteller ebenfalls einen Großteil der Finanzmittel erhielten. Ihre jährliche Wachstumsrate lag im Schnitt in den letzten fünf Jahren bei circa 31 Prozent. Jedoch erhalten Start-ups im Bereich der Ladeinfrastruktur und Batterietechnik mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von fast 70 Prozent den stärksten Zuwachs an Finanzmitteln.

Im Gegensatz dazu wurden Mobilitätsservices wie Ride-Hailing- oder Bike-Sharing-Unternehmen zunächst als nachhaltige Alternative gehyped, allerdings in den letzten Jahren zunehmend kritisch gesehen (nicht zuletzt wegen ihrer fehlenden Profitabilität). Dies machte sich ebenfalls in der Kapitalbeschaffung der Services bemerkbar. Der Aufschwung der Finanzierung in 2021 wird dabei hauptsächlich von Akteuren vorangetrieben, die „Super-Apps“ entwickeln und mehrere Dienste auf ihrer Plattform kombinieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hersteller von Elektrofahrzeugen sowie Ride-Sharing- und Mikromobilitätsunternehmen die meisten Finanzmittel erhielten, die Dynamik sich aber aktuell auf Ladeinfrastruktur und Batterien sowie im weiteren Sinne Smart-City-Start-ups verlagert, welche das Rückgrat für eine funktionierende Zukunft der nachhaltigen Mobilität bilden.

Autoren: Steffen Rilling, Automotive & Manufacturing Industries, und Dr. Andreas Nienhaus, Automotive und Mobility, Oliver Wyman.

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