ESG-Risikobetrachtung alleine reicht nicht

Die Nachhaltigkeitsumsetzung bei Nest unterscheidet sich vom Ansatz „ESG Integration“. Konkret wird so ermöglicht, dass die Nachhaltigkeit nicht nur auf den Aspekt der Vermeidung von langfristigen Anlagerisiken reduziert wird. Denn die Betrachtung von ESG-Risiken und deren finanziellen Auswirkungen auf Unternehmen hat per se nichts mit Nachhaltigkeit zu tun und wird auch in einem herkömmlichen aktiven Ansatz berücksichtigt. Unsere Resultate der letzten Jahre zeigen jedoch, dass sich wahre Nachhaltigkeit und Anlagerfolg nicht widersprechen.

Nest hat eine über 20-jährige Historie in nachhaltigen Aktien-Portfolios. Kann man nun im Hinblick auf den Anlage­erfolg feststellen, ob die nachhaltige Ausrichtung förderlich war?
Dem Nachhaltigkeitsansatz von Nest bei den Aktien zufolge ist das Ziel unserer nachhaltigen Anlagetätigkeit, einen Beitrag an eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. So finanzieren wir umwelt- und sozialeffiziente Geschäftstätigkeiten und vermeiden gleich­zeitig Investments, die einer nachhaltigen Entwicklung unvereinbar entgegenstehen. Diese Sicht der Nachhaltigkeit betrachtet die ganzheitlichen Auswirkungen („Impact“) auf Umwelt und Gesellschaft. ­Dabei werden auch sämtliche Externalitäten berücksichtigt. Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsverständnis von Nest führt ­dazu, dass nur knapp 40 Prozent der Marktkapitalisierung des Marktindexes MSCI World investierbar ist. Die hohe Selektivität der Portfolios ist auf unsere eigenständige, von der Vermögensverwaltung unabhängige Nachhaltigkeit zurückzuführen.
Da die Nachhaltigkeitsanalyse grundsätzlich unabhängig von ­Investitions- respektive Rendite- und Risikoüberlegungen ist, sollte es keine systematischen Implikationen für die Performance auf Ebene der Portfolios geben. Dies deckt sich mit unseren Erfahrungen, da der Anlagestil eine zentrale Rolle in der Portfoliokonstruktion spielt. Dennoch ist der Umgang mit einem hochselektiven ­Anlageuniversum in der Vermögensverwaltung wesentlich. So ­können aktive Investitionsansätze nicht ohne Adjustierungen ­angewandt werden (unter anderem Kompensation von ausgeschlossenen Branchen). Der Anlageerfolg wird maßgebend von der Anlagestrategie getrieben, die in unserer bisherigen Entwicklung entscheidend war. Nächstwichtiger Faktor ist meist die Anlagetaktik, gefolgt vom Portfoliomanagement. Nachhaltigkeit wird primär im Portfoliomanagement umgesetzt, das heißt der Einfluss auf die Rendite ist im Vergleich zur Anlagestrategie nicht zentral.

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