COP 27: Reden ersetzt das Handeln nicht

Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen ist mittlerweile für die Staaten zu einem Ritual geworden. Seit 1995 in Berlin bei der Conference of the Parties 1 (COP 1) die internationalen Staatenlenker erstmals auf der großen Bühne über die Bedrohung durch die globale Erwärmung und das Problem des Klimawandels gesprochen haben, ist mehr geredet als erreicht worden. Die Bühne war stets eine andere, die Themen, Diskussionen und Fronten zumindest ähnlich – gleich blieb oft eines: die relative Ergebnislosigkeit.

Es gab aber in der Geschichte auch durchaus Höhepunkte, etwa COP 21 in Paris, die sich im Nachhinein als wegweisend erwiesen hat. Daher gilt: Wie gut COP 27 in Scharm El-Scheich war, werden wir wohl erst bei COP 28 in 2023 beurteilen können. Denn: Es zählen nicht Ambitionen, sondern Ergebnisse. Doch selbst wenn diese ausbleiben: Nicht darüber zu reden ist auch keine Lösung. Es ist wichtig, dass sich die Staatenlenker zu dem Thema austauschen und ihre Vorgehensweise abstimmen.

Man sollte nur nicht auf sie warten, wenn es ums Handeln geht. Die Wirtschaft sollte ebenfalls Verantwortung übernehmen – und dem Finanzsektor kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Denn dadurch, dass Banken und Asset Manager die Finanzströme lenken können, können sie auch das Verhalten der Konzerne mitbestimmen. Dabei gilt es zu unterscheiden, wessen Unternehmenskurs man noch in die richtige Richtung drehen kann und bei wem es ein aussichtsloses Unterfangen ist. Beispiel Kohle: Es ist aussichtslos, Kohleförderer durch Unternehmensdialoge und Abstimmungen bei der HV auf einen nachhaltigen Weg zu bringen. Wichtiger ist der Fokus auf Unternehmen, die bereit sind, sich zu wandeln.

Als aktiver Aktionär begleiten wir Firmen, die sich glaubwürdig in eine nachhaltigere Zukunft transformieren. Unsere operativen Klimaschutzziele im Rahmen der Initiative „Net Zero Asset Managers“ stellen sicher, dass alle wesentlichen Verursacher von Treibhausgasemissionen in unserem Anlageportfolio systematisch auf ihre Emissionsminderungsziele und die Pläne zur Erreichung dieser Ziele überprüft werden. Das heißt konkret: Konzerne, die viel Treibhausgas emittieren, aber nicht erklären können, wie sie diese Emissionen in Zukunft drastisch reduzieren werden, laufen Gefahr, aus dem Anlageuniversum entfernt zu werden. Das geht nicht anders, weil Union Investment sich zu Klimaneutralität im gesamten Wertpapierportfolio bis 2050 verpflichtet hat. Es ist aber auch Teil der treuhänderischen Pflicht unseren Kunden gegenüber. Denn solche Unternehmen werden an der Börse zu Recht bestraft.

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