Auch soziale Aspekte berücksichtigen!

Zunehmend wird von der Investmentbranche erwartet, dass nachhaltige Investitionen Transparenz schaffen mit Blick auf die kurz- und langfristigen Auswirkungen, die Anleger mit ihrem ­nachhaltigen Investitionsansatz erzielen. Themen wie ­Klimawandel und der ­Verlust der biologischen Vielfalt kann man aber nur ­angehen, wenn sich alle Akteure daran beteiligen. Die letzten ­Berichte der IEA und des IPCC verdeutlichten nochmal, dass ­Untätigkeit keine ­Option ist. Eine Klimaerwärmung von sechs Grad würde der „Net Zero by 2050 Energy Sector Roadmap“ der IEA zufolge Ver­mögen im Wert von 43 Billionen US-Dollar ­beziehungsweise 30 Prozent des gesamten Bestands an verwalt­baren Vermögenswerten der Welt vernichten.
Auswirkungen auf künftige Vermögenswerte werden nicht nur durch direkte physische Schäden entstehen, sondern auch durch schwächeres Wachstum und niedrigere Renditen. Finanzmodelle zur Bewertung der finanziellen Auswirkungen des Klimarisikos ­berücksichtigen physische Risiken und Übergangsrisiken sowie deren wirtschaftliche und finanzielle Wirkungen. Sie können auch ansatzweise Wechselwirkungen ökologischer Risiken bewerten.
Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft darf aber die Gesellschaft und den sozioökonomischen Fortschritt, das Wachstum und den Wohlstand nicht ­bedrohen. Eine nachhaltige Kapitalanlage muss daher sowohl ökologische wie auch ­soziale Dimensionen erfassen. Dafür müssen politische Entscheidungsträger, Staaten und Institutionen gleicher­maßen, sicherstellen, dass Infrastruk­turen, Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen, Mitarbeiter, Lieferketten und Gemeinschaften innovativ tätig und „zukunftsfähig“ werden und der ­Transformation standhalten. Dann gibt es die Chance, systemische ESG-Risiken wie Pandemien und Klimawandel zu bewältigen und langfristig ­einen positiven Wandel zu erzielen.
Investoren und Finanzdienstleister sind wichtig, um einen sozialverträglichen ökologischen Wandel zu ermöglichen. Da eine „Just Transition“ alle Sektoren betrifft, scheint vor allem der Dialog mit Unternehmen und das Engagement mit anderen Investoren ein Weg zu sein, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihr Transformationstempo auf dem Weg zur Klimaneutralität zu beschleunigen und dabei soziale Aspekte zu berücksichtigen. Asset Manager und Finanzierer sollten daher Sorgfalt bei der Entwicklung ihrer Active-Ownership- und Stewardship-Aktivitäten walten lassen.

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