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18. Oktober 2012

ETF: Auch die Deutsche Bank will physisch replizieren

Laut Morningstar will die Deutsche Bank neben swap-basierten ETF künftig auch physisch replizierende ETF anbieten. Die Deutsche Bank folgt damit Lyxor.

Die Deutsche Bank erweitert gemäß Informationen von Morningstar ihr Indexfondsgeschäft und legt in den nächsten Wochen physisch replizierende ETF auf. Der Startschuss soll Deutsche-Bank-Kreisen zufolge im November erfolgen. Im ersten Schritt sollen einige ETF auf den Markt kommen, die es bereits als swap-basierte Produktversionen gibt. Wie Morningstar vernommen hat, will die Deutsche Bank künftig parallel zwei Produktpaletten anbieten: eine Swap-ETF-Reihe und eine, welche Indizes physisch abbildet. In den kommenden Wochen sollen physisch replizierende ETF unter anderem auf den DAX 30, S&P 500, FTSE 100 und den Nikkei 225 aufgelegt werden.
Welche Indizes im zweiten Schritt abgebildet werden sollen, steht dagegen offenbar noch nicht fest. Wie Morningstar weiter berichtet, werden entgegen anderslautenden Meldungen Bond-ETF auf Schwellenländer-Indizes nicht in diesem Jahr aufgelegt werden.
Die Neuausrichtung des ETF-Geschäfts der Deutschen Bank führt Ali Masarwah von Morningstar auf zwei Gründe zurück: Zum einen ändere sich das regulatorische Umfeld rasant. Insbesondere Swap-ETF wurden in den vergangenen 18 Monaten wiederholt durch nationale und internationale Aufsichtsbehörden unter die Lupe genommen und teilweise scharf kritisiert. Man will sich bei der Deutschen Bank offenbar nicht dem Risiko aussetzen, ein viel versprechendes Wachstumsgeschäft, das der Indexfondsbereich darstellt, im Zuge eines so genannten Regulierungsschocks auf einen Schlag zu verlieren. 
Die Neuaufstellung von DB-X-Trackers auf der Produktseite könnte, so ETF-Experte Masarwah, aber auch im Zusammenhang mit dem Umbau der Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank stehen. Das ETF-Geschäft ist künftig Teil des gesamten Asset Managements und nicht mehr dem Investment Banking zugeordnet. Das bedeutet, dass der Weg für ETF nunmehr auch in einigen Vertriebskanälen der Bank frei ist, die bisher nur aktive Fonds geführt haben. Nunmehr dürften auch verstärkt Indexfonds ihren Platz neben DWS-Produkten in den Absatzkanälen der Deutschen Bank finden. Allerdings sollen Insidern zufolge die derivatebasierten Swap-ETF von DB-X-Trackers dem Vertrieb schwer vermittelbar und der Ruf dort nach nachvollziehbareren physischen Produkten entsprechend laut gewesen sein, so Morningstar. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte die erwartete Neuausrichtung des Indexfondsgeschäfts von DB-X-Trackers gegenüber portfolio institutionell nicht kommentieren und erst zu einem späteren Zeitpunkt Stellung nehmen.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Société-Générale-Tochter Lyxor den Einstieg in das Segment der physisch replizierenden Indexfonds angekündigt und die Auflage erster Bond-Produkte für Ende 2012 angekündigt. Dann dürften die ersten physischen DB-X-Trackers ETF ihre ersten Gehversuche am Markt bereits hinter sich haben.
portfolio institutionell newsflash 15.10.2012/pe

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