Banken
25. März 2015

Europäische Banken specken weiter ab

In diesem Jahr werden sich Europas Banken von Problemkrediten im dreistelligen Milliardenbereich trennen. Im Moment machen ungeliebte Kredite rund vier Prozent der Assets aus.

Europas Banken werden 2015 voraussichtlich Problemkredite im Volumen von 100 Milliarden Euro abstoßen. Zu dieser Prognose kommt PwC in ihrem neuen Research-Papier, das gestern auf der European Banking Conference in London vorgestellt wurde. Das ist noch einmal deutlich mehr als in den beiden Vorjahren. 2014 stieg der Wert der verkauften Kredite gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf 91 Milliarden Euro. Als Käufer traten vor allem Private-Equity-Gesellschaften und andere Investorengruppen auf. Laut PwC haben sie mehr als 70 Milliarden Euro an Assets übernommen. 
Wie aus dem Research weiter hervorgeht, halten Europas Banken sechs Jahre nach der Finanzkrise noch 1,9 Billionen Euro an faulen Krediten. Sie machen rund vier Prozent der Assets aus. Italiens Banken sind hierbei der unrühmliche Spitzenreiter. Sie halten 15 Prozent aller faulen Kredite in Europa. PwC schätzt diese auf ungefähr 185 Milliarden Euro. 2014 betrug das Transaktionsvolumen von Kreditportfolien in Italien insgesamt allerdings nur acht Milliarden Euro, für 2015 erwartet PwC mehr als 15 Milliarden Euro. 
„Investoren haben weiterhin ein sehr großes Interesse daran, Assets der Banken zu übernehmen, während der Sektor seine beispiellose und dringend erforderliche Umstrukturierung fortsetzt. Es besteht ein erheblicher Wettbewerb zwischen den zahlreichen Investorengruppen, die an Käufen interessiert sind. Das hat zu den von uns beobachteten Preiserhöhungen geführt, was Verkäufe für die Banken noch viel attraktiver macht", erklärt Richard Thompson, globaler Leiter der Portfoliotransaktionssparte bei PwC.  
portfolio institutionell newsflash 25.03.2015/Kerstin Bendix 
 
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