Recht, Steuer & IT
10. November 2025

Finanzprofis kritisieren ESRS

Nachhaltigkeits-Reportings haben zu viel Pflichtangaben und zu wenig belastbare Kennzahlen. Studie der CFA Society Germany.

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind grundsätzlich wichtig, ihr praktischer Nutzen bleibt jedoch bislang begrenzt. Letzteres liegt vor allem an der Komplexität der ESRS und der geringen Fokussierung auf entscheidungsrelevante Kennzahlen. Diese Erkenntnis ergibt sich aus der aktuellen Studie ESRS-Simplification der CFA Society Germany. An der Studie nahmen zwischen Juli und Oktober 2025 Mitglieder aus Asset Management, Banken, Beratung, Rating-Agenturen und Unternehmen teil.

Idee der ESRS ist, eine einheitliche, vergleichbare und transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung in Europa zu gewährleisten. In der Praxis spiegelt sich dieses Ziel jedoch nicht wider: Nur ein Viertel der Befragten sieht derzeit einen hohen praktischen Nutzen. Viele Finanzprofis erkennen zwar den grundsätzlichen Wert eines einheitlichen Rahmens, kritisieren jedoch den hohen Umsetzungsaufwand und die starke Textlastigkeit. Gefordert werden klar strukturierte, quantitative Kennzahlen, die tatsächliche Entscheidungsrelevanz für den Kapitalmarkt schaffen. „Eine Vereinfachung der ESRS bedeutet nicht weniger Qualität, sondern mehr Klarheit und Fokus auf das Wesentliche – genau das, was der Kapitalmarkt braucht“, erklärt Susan Spinner, CEO der CFA Society Germany.

Zu den zentralen Erkenntnissen der Umfrage zählt, dass die Komplexität die Nutzbarkeit hemmt, der Fokus auf messbare Kennzahlen zu schärfen und eine bessere Abstimmung mit bestehenden Standards vonnöten ist. Laut der Studie wünschen sich die Befragten eine engere Verzahnung zwischen europäischen und internationalen Rahmenwerken.

Autoren:

Schlagworte:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert